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Gasthaus Gerhardhof Euer Ausflugsgasthaus am Sonnenplateau in Wildermieming mit Gastgarten und großem Abenteuerspielplatz. Wir freuen uns auf Euch! Tischreservierung

Ausgabe 11 | 2022 • 21. Juni 2022

Tel. 05264 5240

Foto: privat

www.gerhardhof.com

Die Almsaison beginnt. Patrick Huber ist neuer Obmann der Kappler Alpe Visnitz. Seite 21

6460 Imst ­ Fabrikstraße 9 ∙ Tel.: 05412 / 66 888 ­ office@reca.at


Gut 5.000 Gäste genossen das Pfingstfest am Berg und die Einweihung der neuen Imster Gondelbahnen

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impressum Medieninhaber, Verleger: Oberländer VerlagsGmbH 6410 Telfs, Bahnhofstraße 24 Tel. 05262/67491, Fax: -13 www.impuls-magazin.at Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter http://unternehmen.oberlandverlag.at/ovg/unternehmen/ impressum.html abgerufen werden. Herausgeber: Günther Lechner, Wolfgang Weninger Redaktion: Peter Bundschuh (pb), Agnes Dorn (ado), Meinhard Eiter (me), Friederike Hirsch (riki), Peter Leitner (pele), Irmgard Nikolussi (irni), Christian Novak (novi), Anna Praxmarer (prax), Nina Schrott (nisch), Johanna Tamerl (jota), Lisi Zangerl (lisi) e-mail: redaktion@impuls-magazin.at Anzeigen: Simone Amplatz, Tel. 0676 - 846 573 - 19 e-mail: sa@impuls-magazin.at

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Martina Witting, Tel. 0676-846 573 - 21 e-mail: mw@impuls-magazin.at

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Druck: Walstead NP Druck GmbH

Die nächste Ausgabe erscheint am 5. Juli 2022 21. Juni 2022

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Stadtpfarrer Franz Angermayer segnete die neuen Gondeln und erbat beim Herrgott auch noch gleich Kaiserwetter für das Fest. Die neue Liftanlage ist ein Segen für die Stadt und den Tourismus. Bürgermeister Stefan Weirather genoss die Einweihungsfeier gemeinsam mit TVB-Obmann Paul Auderer. Der Geschäftsführer der Imster Bergbahnen Bernhard Schöpf freute sich über den Besuch der beiden Liftkaiser Franz Dengg (l.) aus Lermoos und Jack Falkner (r.) aus Sölden. Der Wirt der Untermarkter Alm,

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Am Pfingstwochenende luden die Imster Bergbahnen gemeinsam mit der Untermarkter Alm und Imst Tourismus zum Pfingstfest am Berg. Dabei wurde rund um den Alpine Coaster auch die offizielle Einweihung der neuen Gondelbahnen gefeiert. Ein Höhepunkt des großen Event-Programms war der Auftritt von AustroPop-Star Chris Steger an der Mittelstation der neuen Seilbahn. Als Vorgruppe fungierte die lokale Band „Kohler und Schnute“ von Matthi Kadoff und Philipp Walser. Die offizielle Segnung der neuen Anlage durch Stadtpfarrer Franz Angermayer wurde am Sonntag musikalisch von der Stadtmusik Imst sowie Franz Posch und seinen Innbrügglern musikalisch umrahmt. Der Wirt der Untermarkter Alm, Martin Winkler, servierte den Gästen kulinarische Genüsse.

Cornelia Falkensteiner, Tel. 0676-846 573 - 28 e-mail: cf@impuls-magazin.at

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Martin Winkler, genoss die Feier mit seinem Brotlieferanten Gerd Jonak, Innungsmeister der Tiroler Bäcker. Gemeinderat und Rechtsanwalt Christian Linser unterhielt sich mit den sichtlich gut gelaunten Hotelieren Evi Krismer und Hannes Staggl. ÖVP-Klubobmann und Bürgermeister von Umhausen Jakob Wolf nützte das Fest zum komunalpolitischen Smalltalk mit der Bürgermeisterin von Karrösten, Petra Singer. Der Austro-Pop-Star Chris Steger heizte die Stimmung bei seinem Konzert am Platz vor der Mittelstation an. Musikalische Lokalmatadore Matthi Kadoff und Philipp Walser alias „Kohler und Schnute“ begeisterten als Vorgruppe. Mario Kometer, Vorstand der Sparkasse Imst AG, unterhielt sich mit dem Bauunternehmer und Obmann der Wirtschaftskam-

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mer Josef Huber. Die Marketenderinnen der Imster Musikkapelle Hannah Krismer, Anna Hackl und Livia Köll unterhielten sich mit dem Moderator der Festveranstaltung Alex Weber. Die Imster Gemeinderätin Anna Wagner, selbst Mitarbeiterin bei den Bergbahnen Imst, genoss die Einweihungsfeier gemeinsam mit Betriebsleiter Stefan Kropf. Der Imster Rechtsanwalt Markus Skarics bewunderte gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Area 47, Christian Schnöller, die modernen Aufstiegshilfen in HochImst. Der Imster Außendienstmitarbeiter und Ex-Gemeinderat Bernhard Thurner kam mit seinem Kumpel Bernhard Gstrein – alias Polizisten-Bernie – zum Fest am Berg. Sandra Kadoff von der Kunsthand in Arzl verkaufte an einem eigenen Stand die neue CD der Band ihres Bruders Matthi.

Fotos: Christoph Nösig, Christian Novak, Bergbahnen Imst, Agentur Polak

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Drei Tarrenzer als Laufbotschafter für Frieden Anna Doblander, Maria Tangl und Alfred Lang zeichnen laufend Friedensbotschaften Schon seit zehn Jahren hat Tausendsassa Alfred Lang eine ganz besondere Passion: Mittels GPSTracking lässt er seine Läufe durch die Landschaft mittels Laufapp auf einem Satellitenbild nachzeichnen und erhält so Kunstwerke, die an archaische Kornkreise erinnern. Nun hat er in Maria Tangl und Anna Doblander zwei Mitstreiterinnen gefunden, die seit März Botschaften für den Frieden „erlaufen“. Die Idee einer GPS-Zeichnung ist eigentlich recht einfach: Man läuft eine bestimmte Route, die dank GPS-Tracking von Satelliten aufgezeichnet wird. Mittels App gespeichert, ergibt die Route dann ein Bild oder einen Schriftzug, der auf ein Satellitenbild der Landschaft gelegt wird. Alfred Lang aus Tarrenz hat schon vor zehn Jahren damit begonnen, nach dieser Methode sein Outdoor-Fitnessprogramm zu absolvieren. Spiralen, Schlangenlinien und Grußbotschaften zum Neuen Jahr und zum Frühling hat er so schon mittels Erdtrabanten aufgezeichnet. Der pensionierte Musiklehrer, der in Impuls schon mit seiner Instrumentensammlung porträtiert wurde, ist in vielen Bereichen ein Wunderwuzzi: So hat der ausgebildeter Mittel- und Langstreckenläufer eine Laufgruppe und den Leichtathletikclub Oberland geführt, ist passionierter Gleitschirmflieger und Pilot, Chorleiter, Mitglied in einem Streichorchester, Komponist und freier Redakteur beim Oberland-TV. Außerdem ist er seit fast 40 Jahren aktives Mitglied beim Roten Kreuz und hat sich mit einer eigenen Firma auf die Digitalisierung alter Ton- und Filmspeichermedien spezialisiert.

Dreiergespann Neben dem bald 70-jährigen Lang sind auch Maria Tangl und Anna Doblander – beide ebenfalls in Tarrenz beheimatet – passionierte Läuferinnen: So hat Tangl bereits mehrfach den ersten Platz in den unterschiedlichsten Langstreckenbewerben wie dem TransalpinRun (270 km mit 16.000 Höhen-

Auf ihren Facebook- und Instagram-Accounts teilen die drei Läufer Anna Doblander, Alfred Lang und Maria Tangl ihre Friedensbotschaften mit der Welt. Foto: Dorn

metern) oder als erste Frau den Bertsch-City-Run erkämpfen können. Die Top-Athletin und Krankenschwester in Zams beweist auch nach schweren Rückschlägen, wie einem Trümmerbruch im Vorfuß, der ihr vor zwei Jahren einen dreimonatigen Liegegips verpasste, dass sie – wie ihr Laufkollege Lang attestiert – eine „unheimliche Stehauffrau“ ist. Laufen ist ihrer Auffassung nach die für sie beste Methode, den Kopf frei und innere Ausgeglichenheit zu erlangen. Ähnlich sieht es auch ihre Mitstreiterin Anna Doblander: Die gebürtige Steirerin läuft hauptsächlich zum Spaß und das schon seit ihrer Kindheit. Seit zwei Jahren ernährt sich die Medizinerin (Notärztin beim Roten Kreuz und der Flugrettung Martin2 sowie Schulärztin an der Musikmittelschule und am Poly) rein vegan, was ihr in der Regenerationsphase nach einem Lauf wie dem Gletschermarathon sehr zugute kommt, wie sie erklärt. Beim Laufen durchs Gurgltal sammelt sie außerdem Impressionen für ihre Arbeit als Gemeinderätin, denn wie Ersatzgemeinderätin Tangl engagiert auch sie sich in mehreren Ausschüssen der Kommune.

Gruppe „Laufbotschafter“ teilen – zeigen sich alle drei gleichermaßen begeistert: „Wir haben das aus tiefster Überzeugung für uns gemacht. Es geht nicht darum, eine große Reichweite unserer Botschaften zu bekommen und wir brauchen auch keine Bewunderung von einer Masse von Leuten“, gibt sich Tangl bescheiden. Es gehe vielmehr darum, sich beim Laufen genau zu konzentrieren. Denn es ist nicht gerade einfach, riesige Buchstaben in die Landschaft zu laufen, zumal es nicht gerade viele Anhaltspunkte in den Feldern des Gurgltals gibt. Im Winter sei das viel einfacher, weil man da ja seine eigenen Spuren sieht, weiß Lang aus Erfahrung. Man dürfe auch keine Pause machen, weil das GPS in dieser Zeit trotzdem weiterzeichne, erklären die drei Langstreckenläufer weiter. Wenn sie sich aber beim Laufen treffen würden,

ließen sie es sich trotzdem nicht nehmen, miteinander zu plaudern, gibt Tangl lachend zu. Eiskalte Pfützen, unwegsames Gelände, Misthaufen und andere Hindernisse wiederum haben sie bereits überwunden, allein, um einen Buchstaben sauber fertig zu laufen. Und wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ausfällt, dann muss der Lauf halt wiederholt werden, erklärt Tangl stoisch. Was aber für alle drei gar nicht geht, wäre die fehlende Rücksichtnahme auf die Tier- und Pflanzenwelt, weshalb es nur erlaubt sei, zwischen September und Ostern über die Felder zu laufen. Denn auch wenn die Idee zu den Friedensbotschaften zu Beginn des Ukrainekriegs entstanden ist, sehen die Tarrenter Laufbotschafter ihre Vision von Frieden doch universal. Denn, so Tangl: „Der Friede fängt bei sich daheim an.“ (ado)

Laufbotschaften Von ihrer gemeinsamen Leidenschaft – dem Laufen von GPSFriedensbotschaften in zahlreichen verschiedenen Sprachen, die sie unter anderem in ihrer Facebook-

Die Friedensbotschaften in die Landschaft zu laufen, hat Alfred Lang mit seinem Pax begonnen, dem römischen Wort für Frieden.

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SERFAUS | FISS | LADIS

„Masterplan Verkehr heuer abschließen“ Bürgermeister Mag. Paul Greiter tritt bei den Ausgaben auf die Bremse

„Wir haben einnahmenseitig vorsichtig geplant“, lässt der Serfauser Bürgermeister Mag. Paul Greiter wissen und ergänzt zur finanziellen Kalkulation: „Wir rechnen mit rund 30 % weniger Einnahmen durch Gebühren oder Kommunalsteuer als beispielsweise im Jahr 2019 – sozusagen fehlt uns eine Million Euro im Budget.“ Daher ist es verständlich, dass man in Serfaus lieber auf „Vorsicht“ setzt: „Größere Projekte werden in diesem Jahr keine umgesetzt.“ Was jedoch in diesem Jahr noch umgesetzt werden soll, sind Restarbeiten im Bereich Wasser und Kanal: „Circa 500.000 Euro sind hierfür budgetiert“, verrät der Serfauser Bürgermeister, der auch anmerkt, dass Straßensanierungsprojekte heuer ebenso umgesetzt werden. Mittelfristig sollte eine Quellsanierung realisiert werden, wie Paul Greiter zu diesem Projekt, das sich über mehrere Jahre erstreckt, informiert: „In den nächsten fünf Jahren fließen rund 2 Millionen Euro in die Wasserversorgung.“

Bgm. Paul Greiter: „Wir planen bereits die Umsetzung eines weiteren Wohnbauprojektes im Zentrum von Serfaus.“ Foto: Elisabeth Zangerl

Wohnbau wird forciert Im Bezug auf den gemeinnützigen Wohnbau ist in Serfaus einiges geschehen: Im Dezember diesen Jahres sollte das Projekt „Lourdes III“ von der Neuen Heimat Tirol abgeschlossen werden. 21 Eigentumswohnungen werden hierbei ihrer Bestimmung übergeben: „Das ist in jedem Fall ein Leuchtturmprojekt“, bedankt sich Bürgermeister Greiter beim gemeinnützigen Wohnbauträger. 19 Mietwohnungen und sechs Reihenhäuser wurden bereits in den ersten Baustufen realisiert und wurden schon

bezogen. „Wir planen bereits die Umsetzung eines weiteren Wohnbauprojektes im Zentrum – dieses ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Kirche“, informiert Greiter. Aktuell laufen Erstgespräche, der Grundsatzbeschluss für ein solches Wohnbauprojekt von Seiten der katholischen Kirche wurde jedoch schon gefasst. Die PSG, konkret die Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft, von welcher die Gemeinde Serfaus 60%iger Eigentümer ist, hat darüber hinaus ein 2.200 Quadratmeter großes Gewerbegrundstück angekauft. „Dieses ist angedacht für zukünftige Entwicklungen, konkrete Ideen gibt es aber derzeit noch keine“, erklärt der Dorfchef. Das Grundstück befindet sich beim Gewerbepark. Ende April konnte die erste Bürgerversammlung im Bezug auf den

„Masterplan Verkehr“ abgehalten werden: „Hierbei wurden der Bevölkerung die Zwischenergebnisse präsentiert“, informiert Paul Greiter und: „Der Masterplan Verkehr sollte heuer abgeschlossen werden.“

Verkehrsberuhigung Im Wesentlichen geht’s darin um zwei Themenfelder: eine Verkehrsberuhigung und eine Ortsraumgestaltung. „Dieser Prozess wurde positiv von der Bevölkerung aufgenommen, nun werden die Rückmeldungen dieser Bürgerversammlung eingearbeitet“, lässt Paul Greiter noch wissen. Der Masterplan Verkehr sollte wie erwähnt zu Jahresende stehen und ein Leitfaden für die Gemeinde Serfaus für kurz-, mittel- oder langfristig umzusetzende Maßnahmen sein. (lisi)

Stündlich nach Landeck

Foto: Verkehrsverbund Tirol

Serfaus ist mit 1.146 Einwohnern die größte der drei Sonnenplateau-Gemeinden. Rund 8,5 Millionen Euro stehen der Kommune in etwa jährlich an Budget zur Verfügung – in diesem Jahr wurde eher „vorsichtig“ budgetiert. Der Masterplan Verkehr, der heuer stehen soll, wird in puncto Verkehrsberuhigung und Ortsgestaltung einige Neuerungen mit sich bringen.

Stündlich verkehrt ein VVT-Bus vom Sonnenplateau nach Landeck und retour.

Ebenso wie das Kaunertal baute die Region Serfaus-Fiss-Ladis mit 1. Mai ihre Öffi-Verbindungen massiv aus. Nachhaltige Mobilität wird großgeschrieben – in der Destination als auch beim Verkehrsverbund Tirol. Angepriesen als Fahrplanwechsel hat sich ab 1. Mai im gesamten Bezirk Landeck so einiges getan. Geändert haben sich auch die Nummern – die bisherigen vierstelligen Nummern wurden in dreistellige Liniennummern umbenannt. Die

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ehemalige Linie 4236 in Serfaus – Fiss – Ladis wurde nun zur 220. Die Tourismusregion Serfaus-FissLadis erhöhte die Öffi-Taktungen erheblich: „Von nun an verkehrt stündlich ein Bus vom Plateau nach Landeck und umgekehrt“, freut sich der Serfauser Bürgermeister Paul Greiter. Außerdem gibt es eine zusätzliche Frühverbindung für Pendlerinnen und Pendler um 05:33 Uhr ab Ried i. O. mit Anschluss an den Bahnhof Landeck-Zams. (lisi)


SERFAUS | FISS | LADIS

„Meine Familie ist meine Kraftquelle“ Ein passionierter Landwirt ist der neue Bürgermeister von Ladis

„Ich muss schon gestehen, dass ich in der Vergangenheit immer wieder kritisch war. Auch wenn ich kein ´Wirtshausschreier´ bin, habe ich doch so manches kritisch hinterfragt“, gesteht Hans-Georg Pittl ganz offen und merkt zudem an, dass er von allen Seiten nur „Hans“ (und nur von der Mutter Hans-Georg) genannt wird, er fährt fort: „Irgendwann kam dann der Punkt, an dem ich mich gefragt habe, ob ich nun selbst aktiv mitgestalten will oder nicht.“ Im November des Vorjahres kamen dann zwei Personen auf ihn zu: „Mein erster Gedanke war, dass ich mir das jetzt einfach einmal anhöre“ und: „Thematisch war ich ja weit weg von der Kommunalpolitik.“ Schlussendlich waren es aber viele Menschen, die ihn zu diesem Schritt motiviert haben, allen voran auch Ehefrau Magdalena und die beiden erwachsenen Söhne: „Die Familie muss so eine Entscheidung mittragen.“ Seine Familie ist für Hans Pittl das Wichtigste, seine „Kraftquelle“, wie er sagt: „Nach Hause kommen und ein

Fotonachweis: Elisabeth Zangerl

Hans-Georg Pittl ist ein begeisterter Landwirt und Grauviehzüchter und betreibt gemeinsam mit seiner Familie einen landwirtschaftlichen Betrieb in Ladis. Offen und ehrlich gesteht der sympathische und bodenständige neue Bürgermeister, wie er in die Kommunalpolitik kam. Auch lässt er wissen, was ihm wichtig ist.

Hans-Georg Pittl ist der neue Bürgermeister von Ladis – sein Herz schlägt besonders für die Landwirtschaft.

Lächeln in den Gesichtern der Liebsten zu sehen, ist einfach das Schönste“, meint er zufrieden.

„Eins und eins ist nicht zwei“ Als Obmann des Grauviehzuchtverbands Tirol (dessen Zuständigkeitsgebiet bundesweit ist), ist Hans Pittl ein Fachmann, wenn´s um die Grauviehzucht und auch um die Rinderzucht im Allgemeinen geht. Ursprünglich kommt Hans Pittl aus Serfaus, er ist „angeheiratet“, wie er selbst schmunzelnd sagt – das Paar hat sozusagen den landwirtschaftlichen Betrieb von Magdalenas Eltern übernommen. „Bereits als Kind hab ich im-

mer gern in der Landwirtschaft des Onkels mitgeholfen“, erzählt er. In weiterer Folge ist ein Posten eines Zuchtbuchführers frei geworden, indem er diesen übernommen hat, hat sich Hans Pittl intensiv mit dem komplexen Thema der Grauvieh- bzw. Rinderzucht auseinandergesetzt. Als Obmann des Tiroler Grauviehzuchtverbandes trat er 2019 in die Fußstapfen von Erich Scheiber. Die Zucht ist eine komplexe Angelegenheit, Hans Pittl erklärt: „Eins und eins ist nicht gleich zwei“ und: „Es bedarf jeder Menge Fingerspitzengefühl und jeder Menge Kenntnisse, zum Beispiel im Bezug auf die Ahnentafel.“ Der Grauviehzuchtverband Tirol hat übrigens fusioniert, daraus entstand die Rinderzucht Tirol, wo Hans Pittl im Aufsichtsrat vertreten ist.

Jeder Tag ist spannend In seiner Funktion als Grauviehzuchtobmann baute Hans Pittl ein Netzwerk auf, das ihm heute als Bürgermeister von Vorteil ist. Allgemein ist er glücklich, diese Entscheidung getroffen zu haben und resümiert nach einigen Monaten Amtszeit: „Von außen betrachtet hat man keinen Einblick in die gesamte Breite dieser Tätigkeit. Es ist jeder Tag spannend und jeden Tag kommt etwas Neues“ und: „Mein Dank gilt meinem guten Team, auch im Außendienst sowie meinen Listenkollegen.“ Neben dem Bürgermeister-Dasein bleibt Hans

Pittl auch nach wie vor hauptberuflicher Landwirt – fast 30 Jahre lang war er zudem als Skilehrer aktiv. Gehalten werden in seinem Betrieb 50 Stück Vieh, hauptsächlich Grauvieh, aber auch Schafe. Auch seinen Job als Landwirt würde er nie eintauschen wollen: „Es bedeutet viel Arbeit, ist zeitintensiv und oftmals nicht so ertragreich wie ein guter Job, aber die freie Zeiteinteilung und das Leben im Rhythmus mit der Natur, das ja eigentlich der Ursprung der Menschheit ist, gefällt mit.“

Regionalität hat Priorität Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung zu leisten, frei nach dem Motto „Back to the roots“, ist ein Anliegen von Hans Pittl. Was ihn offensichtlich stört, ist, wenn nach außen hin eine „gekünstelte Welt in der Landwirtschaft“ demonstriert wird, hierzu erinnert er sich an einen BBC-Reporter, der sich im Zuge von Dreharbeiten weigerte, im Stall zu filmen und stattdessen die grüne Wiese bevorzugt hätte. „Ich hab ihm gesagt, dass das realitätsfremd ist, aber das verlangt scheinbar der Konsument“, bedauert Pittl. Er plädiert ganz klar in die Richtung, die Konsumenten nicht länger an der Nase herumzuführen und die regionale Produktion „ehrlich“ und authentisch darzustellen. Im Dorf Ladis wünscht sich der engagierte Dorfchef ein „gutes Miteinander“. Und, wie er es selbst sagt, ein „Dorf, wo es menschelt.“ (lisi)

Partner der heimischen Wirtschaft für Computer und IT-Infrastruktur Auf die Betreuung der gesamten ITInfrastruktur von Klein- und Mittelbetrieben hat sich die Firma DD IT-Consult Dietmar Dollnig spezialisiert. Zahlreiche Unternehmen aus dem Bezirk Landeck vertrauen der Professionalität und Erfahrung der im Jahr 2000 gegründeten „IT-Schmiede”, wie die Homepage www.ddit.tirol verrät. Der Fokus des Teams um Dietmar Dollnig liegt auf der Betreuung der gesamten IT-Infrastruktur seiner Kunden, u.a. mit Virtualisierungs-

und Cloud-Lösungen, Microsoft 365, Windows Server- und Client-Installationen. Auch im Bereich von Security-Lösungen (Firewall- und Antivirus) hat die Firma DD IT-Consult für jede Unternehmensgröße ein passendes Produkt parat. In den letzten Jahren wurde das Portfolio um den Bereich der Videoüberwachung und digital Signage (digitales Plakat) Lösungen erweitert. In beiden Bereichen steht Ihnen das Team um Dietmar Dollnig für Ihre Projektanfragen gerne zur Verfügung. ANZEIGE

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SERFAUS | FISS | LADIS

„Den Ort zukunftsfit weiter entwickeln“ Simon Schwendinger lässt wissen, was in Fiss in naher Zukunft geplant ist Die letzte Periode wirkte er als Vizebürgermeister an der Seite des Langzeitbürgermeisters Markus Pale. Seit der letzten Gemeinderatswahl hält Simon Schwendinger das Zepter in der Hand. Rund 7 Millionen Euro an Budget stehen der 1.000-Einwohner-Gemeinde Fiss zur Verfügung. Die Gemeinde Fiss pendelte in den letzten Jahren in puncto Einwohner immer um die 1.000erMarke: „Aktuell zählen wir knapp über 1.000 Einwohner“, lässt der neue Fisser Bürgermeister, Simon Schwendinger, wissen. Die Budgeterstellung für dieses laufende Jahr erwies sich auch in Fiss als „Herausforderung“: „Auch wir sind vorsichtiger unterwegs“, bekräftigt Bürgermeister Simon Schwendinger. In diesem Jahr

sollte allerdings ein größeren Projekt im Bezug auf die Dorfbeleuchtung umgesetzt werden: „Wir werden umrüsten auf umweltfreundlichere LED-Technik – wir haben künftig mehr Lichtpunkte, allerdings verbrauchen wir weniger Strom. Das Thema Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig“, so Schwendinger. Im Rahmen dieses Beleuchtungskonzeptes sollten auch Gebäude in diesem Bereich „inszeniert“ werden. Gestartet wurde schon im Vorjahr – zudem gibt’s hier Förderungen über RegioL.

Projekt Bildungszentrum Erstmals in diesem Sommer wird es eine Ferienbetreuung im Kindergarten und der Kinderkrippe Fiss geben. „Wir möchten allgemein das Kinderbetreuungsangebot in unserer Gemeinde weiter

ausbauen“, erwähnt Simon Schwendinger in diesem Zuge. Im Bezug auf den Bildungsbereich steht ein größeres Projekt auf der Agenda: „Das Bildungszentrum, bestehend aus der Volksschule, dem Kindergarten und der Kinderkrippe, sollte ausgebaut und erweitert werden“, kündigt der neue Fisser Bürgermeister an. Hierfür wird eigens eine Projektgruppe gebildet – im Idealfall könnte der Baubeginn bereits 2024 erfolgen. „Die Planungsphase sollte in diesem Jahr über die Bühne gehen“, so Schwendinger. Kürzlich (Ende Mai) erledigt wurde eine Baulandumlegung im Bereich „Ortsspange“.

„Nachhaltigkeits-Ausschuss“ Zum ersten Mal in der kommunalpolitischen Geschichte der Gemeinde Fiss gibt es einen eigenen

„Nachhaltigkeitsausschuss“ im Gemeinderat. „Dieser wird sich mit der nachhaltigen Entwicklung von Fiss beschäftigen, auch damit, wie dem Klimawandel entgegengewirkt werden kann. Zudem mit Themen wie einer CO2-Reduktion und vielem mehr“, erläutert der Fisser Bürgermeister. Arbeiten sollte dieser Ausschuss auch „ausschussübergreifend“, was heißen soll, dass künftig das Thema Nachhaltigkeit überall mit einfließen soll. In der Schublade steckt darüber hinaus ein Projekt im Bereich des gemeinnützigen Wohnbaus: „Aktuell laufen aber erst die ersten Gespräche“, informiert Schwendinger zum Status quo. Sein Ziel und Wunsch als Bürgermeister ist klar definiert: „Es geht darum, den Ort zukunftsfit weiter zu entwickeln.“ (lisi)

Großprojekt muss verschoben werden Hans-Georg Pittl hat Umbau des Gemeindeamtes Ladis vorerst gestoppt 539 Menschen leben in der Sonnenplateau-Gemeinde Ladis. Ein größeres Bauprojekt wird aufgrund der ungewissen Situation auf unbestimmte Zeit verschoben. Für die Budgeterstellung war noch der vorherige Gemeinderat zuständig – Ende Februar wurde Hans-Georg Pittl (meist Hans genannt) zum neuen Bürgermeister von Ladis gewählt. „Das Budget wurde gut erstellt, dieses wurde von uns so übernommen“, lässt der neue Lader Bürgermeister wissen. Was jedoch verschoben werden muss, ist die Adaptierung des Gemeindeamtes. Inmitten eines denkmalgeschützten Ensembles ist es natürlich auch wichtig, dass es sich in puncto Architektur harmonisch einfügt. Aktuell scheitert es aber am finanziellen Part: „Der Grundsatzbeschluss zu diesem Projekt wurde in einer Zeit gefasst, in der die Welt noch eine andere war. Nun sind zwei Krisenfaktoren – Corona und der Krieg – hinzu gekommen, was wir natürlich

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paraturarbeiten stehen heuer natürlich auch noch an.

Wohnbau und Bildung

Die Adaptierung des Gemeindeamts-Gebäudes muss aufgrund der aktuellen Situation verschoben werden. Foto: Elisabeth Zangerl

auch einnahmenseitig zu spüren bekommen“, informiert Bürgermeister Hans Pittl und: „Aktuell kann noch nicht genau gesagt werden, wann wir dieses Projekt starten können.“

Aktuelle Projekte Im Laufen beziehungsweise bereits in der Umsetzungsphase ist das Projekt einer Wasserversorgungsanlage in Kooperation mit der Gemeinde Fiss sowie den Bergbahnen Fiss-Ladis. Ebenso sollten die Vorarbeiten zu

den schon länger geplanten Adaptierungsarbeiten am Lader Weiher heuer im Herbst noch starten. „2023 sollte dann der nächste Schritt erfolgen“, so Pittl zu diesem Projekt, bei dem sich auch der zuständige Tourismusverband einbringen wird. Als „Juwel“ bezeichnet der Bürgermeister den Lader Weiher samt Burg und: „Im Sommer ist dies eine Ruhezone, im Winter wird der Weiher als Eislaufplatz genutzt.“ Infrastrukturelle Maßnahmen wie Asphaltierungs- oder Re-

Das Wohnprojekt der Neuen Heimat Tirol in der Panzersiedlung steckt derzeit in den Startlöchern. Entstehen sollen circa acht Wohneinheiten (Mietwohnungen mit Mietkaufoption): „Die Nachfrage ist jedenfalls da – derzeit sogar im Überhang“, lässt Bürgermeister Pittl wissen. Im Bildungsbereich ist momentan alles soweit am neuesten Stand – kleinere Anschaffungen wie IT-Geräte werden permanent getätigt. In puncto Vereine ist Ladis eine sehr aktive Gemeinde, auch ist Ladis wirtschaftsstark. Zum Status quo lässt Bgm. Pittl wissen: „Die Bauwirtschaft ist ein wenig gehemmt – allerdings werden viele Photovoltaikanlagen realisiert. Diese Förderkampagne greift demnach sehr gut“ und: „Touristisch gesehen verlief die Wintersaison besser als erwartet, auch die Prognosen für den Sommer zeichnen ein optimistisches Bild.“ (lisi)


SERFAUS | FISS | LADIS

„Interessant, stressig und herausfordernd“ Simon Schwendinger heißt der neue Fisser Bürgermeister Er ist jung, charismatisch, stets gut gelaunt und überzeugt durch seine ausgestrahlte Ruhe, Ausgeglichenheit und Kompetenz. Simon Schwendinger ist kein kompletter kommunalpolitischer Neuling – wertvolle Erfahrungen konnte der neue Fisser Bürgermeister bereits in den vergangenen sechs Jahren als Vizebürgermeister sammeln. Mittlerweile hängte er seinen guten Job an den Nagel und ist hauptberuflicher Bürgermeister. Er wird im Juli 35 Jahre jung, ist verheiratet und Vater zweier „Mädels“ im Alter von dreieinhalb Jahren und einem halben Jahr. Gelernt hat Simon Schwendinger Bürokaufmann bei der Skischule Fiss, in weiterer Folge wechselte er zu den Bergbahnen Fiss-Ladis. Zuerst zeichnete er verantwortlich für den Bereich Marketing, in weiterer Folge war er zuständig für die Mitarbeiter und den gesamten Veranstaltungsbereich. Diesen sehr interessanten Job hängte er aber für das „Bürgermeister-Dasein“ an den Nagel. Angesprochen auf die Frage, ob dies eine schwere Entscheidung war, gesteht er: „Einfach war diese Entscheidung nicht – ich habe lange überlegt, ob ich meinen sicheren Job wirklich aufgeben möchte. Zuerst musste ich mir darüber mit mir selbst im Klaren sein, dann folgten Gespräche mit der Familie, das ist natürlich sehr wichtig, dass die Familie voll und ganz dahintersteht.“ Seit er Bürgermeister der Gemeinde Fiss ist, ist er also wie erwähnt bei den Bergbahnen Fiss-Ladis karenziert, neben seinem Job als Bürgermeister ist er nun aber auch noch Aufsichtsratsvorsitzender der Bergbahnen Fiss-Ladis. Das ist naheliegend – diese Funktion übte auch sein Vorgänger bereits aus. Der Grund ist simpel: Die Gemeinde Fiss ist mit 75 % der Mehrheitseigentümer des örtlichen Bergbahnunternehmens.

„Stressig, aber interessant“ Politisch aktiv ist er seit dem Jahr 2010 – seit dort war er erstmals bis 2016 im Fisser Gemeinderat ver-

Simon Schwendinger ist der neue Bürgermeister in Fiss – seinen Job bei den Bergbahnen Fiss-Ladis hängte er dafür ebenso an den Nagel wie seine Funktion als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Fiss. Foto: privat

treten. Von 2016 bis 2022 wirkte Simon Schwendinger dann als Vizebürgermeister an der Seite seines Vorgängers. „Ich habe mich immer für das Dorf Fiss interessiert, besonders die Tatsache, mitgestalten zu können, war für mich sehr reizvoll“ und: „Mitgestalten konnte ich auch schon dank meiner früheren Tätigkeit“, gesteht Simon Schwendinger, den viele im Bezirk Landeck vermutlich auch mit der Freiwilligen Feuerwehr Fiss in Verbindung bringen. Er war nämlich über zehn Jahre lang der Kommandant der Fisser Florianijünger – auch diese Funktion legte er – dem Bürgermeisteramt zuliebe – nieder. Simon Schwendinger ist allgemein ein „Vereinsmensch“. Auch beim Fisser Blochziehen war er aktiv als Mitglied des Ausschusses. Während der Veranstaltungen entfiel die „Sicherheit“ in seinen Kompetenzbereich, zudem übernahm er einige Jahre die Schriftführer-Tätigkeit im Verein. Vertreten war er einst auch im Sportverein. Priorität hatte aber immer die Feuerwehr – bei dieser war er 20 Jahre im Ausschuss vertreten und – auch wenn er nicht mehr Kommandant ist, ist er nach wie vor aktives Mitglied „seiner“ Freiwilligen Feuerwehr Fiss.

„Gerne in Fiss leben“ Seine knappe Freizeit verbringt Si-

mon Schwendinger sehr gern mit Skifahren, auch Radfahren ist eine seiner liebsten Freizeitbeschäftigungen. „Mehr an Freizeit bleibt nicht“, gesteht er schmunzelnd. Mag heißen, dass mehr Hobbys für einen Bürgermeister nicht drinnen sind. Dennoch bereut er seinen Schritt an die Spitze der Kommunalpolitik keineswegs: „Es ist sehr herausfordernd, aktuell in der Einarbeitungsphase noch recht stressig, aber es gefällt mir sehr gut und bereitet mir große Freude“, kleiner Nachsatz: „Auch die Arbeit im Gemeinderat funktioniert sehr

gut.“ Nachgefragt, was ihm für „sein“ Fiss wichtig ist, meint er: „Vieles ist mir wichtig. Im Kleinen gedacht ist es ein schöner Ort, mit schönen Blumen im Sommer – im Größeren gedacht ist mir wichtig, dass sich die Fisser Bevölkerung wohl fühlt und stolz ist, hier leben und arbeiten zu dürfen.“ Fiss selbst sieht er – nach seiner Wunschvorstellung – in einigen Jahrzehnten als „weiterhin aufstrebende, qualitativ hochwertige Tourismusgemeinde, in der auch nach wie vor Menschen gern leben.“ (lisi)

Hoch lebe der Bergsommer!

Der Lader Schlossweiher ist am 13. Juli Schauplatz des Sundowner-Konzerts mit dem Ötztaler Sänger Gilbert. Foto: Andreas Kirschner

Ob allein, mit der Familie oder mit Freunden – seit Jahren macht Serfaus-Fiss-Ladis wie kaum eine andere Ferienregion in den Alpen die Bergwelt für Familien und Genießer zugänglich und erlebbar. Aber auch Sportlern und Actionfans wird viel geboten. Am 11. Juni starteten die drei Tiroler Bergdörfer in die Sommersaison. Dank der perfekten Infrastruktur kann die herrliche Bergwelt von allen Familienmitgliedern entdeckt werden. Denn die Lifte schaukeln diesen Sommer von 11. Juni bis 16. Oktober der Sonne entgegen. Wo die einen das Panorama auf die umliegenden 3.000er genießen, lassen es die anderen Schritt für Schritt auf sich wirken. Zum Beispiel auf kinderwagentauglichen Familien-Themenwegen, auf gut ausgeschilderten Wanderrouten oder auf flowigen Biketrails. Damit aber noch nicht genug. In Serfaus-Fiss-Ladis sorgt nicht nur

die herrliche Natur bei den Besuchern für Ablenkung. In diesem Jahr locken wieder zahlreiche Events und Veranstaltungen und lassen den Alltag vergessen. Das Angebot ist breit gefächert. Einer der Höhepunkte ist MOUNDS – das Musikfestival für die ganze Familie, in dessen Rahmen am 13. Juli ein Sundowner-Konzert mit dem bekannten Singer-Songwriter Gilbert aus dem Ötztal am Lader Schlossweiher stattfindet. Mit im Gepäck hat der sympathische Künstler sein brandneues Studioalbum mit dem verheißungsvollen Namen „Die Zeichen meines Lebens“. Musik und Texte, die wieder mal mitten ins Herz treffen! Weiter geht der Veranstaltungsreigen über die Lange Nacht oder den Muira Huangart in Serfaus bis zum Erlebnisabend Fiss, s’Fest am Brunnen und Magic Ladis – Romantische Sommernacht in Ladis. Nähere Infos zu den Veranstaltungen gibt es auf der Regions-Homepage serfaus-fiss-ladis.at. 21. Juni 2022

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WIRT DES MONATS

600-jährige Geschichte der Gastfreundschaft Der Traditions-Gasthof Gemse in Prutz ist bei Einheimischen und Durchreisenden beliebt Gasthof

Gemse

Dorfstraße 15 | 6522 Prutz gemse1@yahoo.de Tel. 05472 6204 n! Tischreservierung erbete

Uhr Uhr und von 17.30–20.30 Warme Küche: von 12–14 Donnerstag Ruhetag.

Eigene Landwirtschaft Von Antiquiertheit oder gar Verstaubtheit kann hier aber keine Rede sein, sowohl Gasthof als auch die barrierefreien Gästezimmer mit insgesamt 30 Betten überzeugen mit einladender, zeitgemäßer Gemütlichkeit, das Service ist top und die Speisekarte präsentiert sich stets aktuell mit vielfältigen Spezialitäten der Saison. Auch die Frische ist garantiert, noch dazu, da die Küche teils mit Lebensmitteln aus der eigenen Landwirtschaft versorgt wird. Um die Landwirtschaft inklusive Grauviehzuchtbetrieb kümmert sich hauptsächlich der Chef des Hau-

ses, Karl Josef Nigg, während seine Frau Hatice für Zimmer, Frühstück und Service verantwortlich ist. Auch Schwager (gelernter Koch) und Schwägerin (Service) sind im florierenden Familienbetrieb tätig.

Tiroler Wirtshaus Der „Gasthof Gemse“ gehört der qualitätsgeprüften Angebotsgruppe „Tiroler Wirtshaus“ an, die sich der authentischen Tiroler Küche verpflichtet hat. Dieser Philosophie und auch dem Ambiente des Hauses entsprechend werden vor allem Tiroler Schmankerln und traditionelle österreichische Gerichte aufgetischt,

Fotos: privat

Es gibt sie noch, die traditionellen Gasthäuser im Tiroler Oberland, in denen man in gemütlichen Stuben entspannte Einkehrfreuden genießt. Im Gasthof Gemse im Zentrum von Prutz hat die Gastfreundschaft sogar eine 600jährige Tradition. Die erste Urkunde des Hauses stammt aus dem Jahr 1394, der Turm, um den das Haus gebaut wurde, ist sogar noch viel älter. Als Herberge scheint das Haus mit den meterdicken Steinmauern und dem schönen Gewölbe bereits Mitte des 17. Jahrhunderts auf, seit dem Jahr 1700 wird es durchgehend als Gasthof geführt.

Die Familie Karl-Josef Nigg freut sich auf euren Besuch.

wobei die tierliebe Familie Nigg, die gerne auch Gäste mit Haustieren willkommen heißt, darauf achtet, dass genügend fleischfreie Speisen im Angebot sind. Anhänger der veganen Küche, die prinzipiell auf tierische Zutaten verzichtet, finden ebenfalls in der „Gemse“ eine gelungene Auswahl an Köstlichkeiten. Aber auch die Fleischküche ist hervorragend und – nomen est omen – „a guats Gamsbratl“ kommt in der „Gemse“ ebenfalls zur rechten Zeit auf den Tisch.

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6522 Prutz, Tel. +43 650 554 99 77, www.kraft-installationen.at

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„Menschen zu ihrem Wesenskern begleiten“ Burnout-Prävention ist ein brennend aktuelles Thema. Susanne Thurner-Pesjak hat sich unter anderen diesem Thema verschrieben und ein einzigartiges Angebot geschaffen. Mit dem Wesenskern Arlberg gibt es nun eine kompetente Anlaufstelle in Pettneu. Aber nicht nur für Burnout-Erkrankungen, sondern für Lebensberatungen aller Art. Verfolgt wird das Ziel, das Leben der Klienten zum Positiven zu verändern, herausfordernde Situationen zu meistern, Ziele zu erreichen oder einfach nur bei einschneidenden Schritten beratend zur Seite zu stehen. Die wichtigsten Eigenschaften für diesen Beruf bringt sie in jedem Fall mit: Sie arbeitet gern mit Menschen, strahlt eine Herzenswärme aus und ist im Denken sehr lösungsorientiert. „Ich mag Menschen einfach, es kommt so viel zurück. Es ist sehr inspirierend“, sagt Susanne Thurner-Pesjak über ihre Berufung. Geboren ist sie in Mils bei Imst, lebt aber mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern (19 und 16 Jahre alt) in Stanz bei Landeck. Das ehemalige Haus Durri in Pettneu, in dem einst die Großeltern lebten, hat sie liebevoll restauriert und umbenannt – es heißt nun „Wesenskern Arlberg“. Mit viel Liebe zum Detail und sehr bedacht: „Ich liebe authentische Dinge“, sagt sie. Und ergänzt: „Bei uns im Haus findet man altes Holz, kein Altholz.“ Das ist der wesentliche Unterschied – Authentizität spielt im Leben von Susanne Thurner-Pesjak eine wesentliche Rolle. So, wie das Haus ist, ist auch ihr Naturell: „Ich mag Einfachheit, Reduktion und Wärme“, sagt sie. Das Haus ist ein Ort zum Wohlfühlen, das spürt man sofort, wenn man bei der Haustüre hineinkommt. Auch die Umbenennung in „Wesenskern Arlberg“ hat eine tiefere Bedeutung: „Meine Vision ist es, Menschen zu begleiten auf ihrem Weg zum Wesenskern. Jeder Mensch hat eine Seele und einen Wesenskern. Je näher man diesem kommt, desto zufriedener und glücklicher ist

Fotos: Birgit Pichler

Susanne Thurner-Pesjak bietet professionelle Beratung in allen Lebenslagen

Frauenpower hoch fünf: Susanne Thurner-Pesjak, Gitti Mungenast, Silke Perktold, Gabi Pichler und Sarah Bullock.

man“, lautet ihr Credo.

Umfangreich ausgebildet Ursprünglich studierte sie BWL und arbeitete in späterer Folge für das Unternehmen Palmers im Personalbereich: „Hier habe ich gemerkt, dass dieses ´Menschen begleiten´ mein Interesse weckt“, erzählt sie und absolvierte daraufhin Schulungen an der Palmers Akademie, einen Diplomlehrgang zum systemischen Coach sowie eine Grundausbildung im Bereich Transaktionsanalyse. Auch bei Palmers war die Oberländerin dann als Coach tätig – in weiterer Folge absolvierte Susanne Thurner-Pesjak Ausbildungen zur Lebens- und Sozialberaterin, zur psychologischen Beraterin und auch im Bereich der Familienaufstellungen. Der Vorteil nach Absolvierung dieser verschiedenen Ausbildungen: Susanne Thurner-Pesjak kann die Kompetenzen aus Wirtschaft und Beratung bündeln: „Die Arbeitswelt hat sich extrem verändert und unter anderem durch die Digitalisierung beschleunigt. Der Mensch ist allerdings immer noch derselbe geblieben“, ist sie überzeugt. Susanne Thurner-Pesjak ist Anlaufstelle für Privatpersonen, auch Betriebe schicken zunehmend Mitarbeiter: „Das ist eine sehr erfreuliche Tendenz“, freut sie sich. Wichtig zu erwähnen ist, dass es sich dabei um Beratung, nicht um Diagnostik und Therapie handelt und die Klienten von Susanne

Thurner-Pesjak psychisch gesunde Menschen sind, die vor Herausforderungen stehen. Dies können berufliche oder private Um- oder Neuorientierungen sein, Burnout, private und berufliche Konflikte, Lebenskrisen, die Suche nach Auswegen aus schwierigen Situationen uvm.

Ein Team und ein Package Im „Wesenskern Arlberg“ wirken neben Susanne Thurner-Pesjak noch weitere kompetente Kolleginnen, die andere Themengebiete abdecken, das sind: Sarah Bullock, die kinesiologische Balancierungen und Ernährungsberatungen anbietet, zudem Gabi Pichler, die Klangschalen-Meditationen und Behandlungen macht. Abgesehen von diesem Angebot, findet sich im Obergeschoss des Hauses eine Ferienwohnung – für alle, die eine mehrtägige „Auszeit“ wünschen. Hier werden zudem in einem Pa-

ckage eine Massage von Silke Perktold angeboten, sowie Wanderungen (auch Schneeschuhwanderungen uvm.) mit der Wanderführerin Gitti Mungenast. „Wir spüren, die Menschen, die zu uns kommen, sind extrem dankbar, dass es in der Region eine Anlaufstelle gibt“, resümiert Susanne Thurner-Pesjak, die vor diesem Schritt in die Selbstständigkeit gemeinsam mit ihrem Mann lange Zeit fernab der Heimat lebte – in Wien, Berlin oder nahe Zürich. „Die Sehnsucht nach den Bergen war groß“, verrät sie und: „Wir nahmen oft weite Anreisen in Kauf, um Skifahren gehen zu können.“ Allgemein sind die Berge und die Natur ihre „große Tankstelle“, wie sie gesteht und: „Das gibt mir so viel – ich liebe das Skifahren, das Langlaufen, E-Biken, das Wandern und ab und zu am Freitagabend ein Glas Rotwein“, ergänzt sie schmunzelnd. (lisi)

Das ehemalige Haus Durri in Pettneu heißt nun „Wesenskern Arlberg“.

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Oberländer Unternehmer genossen das Weißwurst-Essen des Wirtschaftsbundes

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Ein geselliges Beisammensein zum gegenseitigen Meinungsaustausch, aber auch eine Bühne für politische Botschaften der Unternehmer. Das ist das traditionelle Weißwurst-Essen des Wirtschaftsbundes, zu dem die beiden Obleute Hannes Staggl aus Imst und Michael Gitterle aus Fließ stets gemeinsam die Wirtschaftstreibenden der Bezirke Imst und Landeck einladen. Heuer fand das Treffen am überdachten Vorplatz der Holzindustrie Pfeifer statt. An der Spitze der Liste der Ehrengäste standen Finanzminister Magnus Brunner, Altlandeshauptmann Herwig van Staa, Wirtschaftslandesrat Anton Mattle, Kammerpräsident Christoph Walser und Tirols Wirtschaftsbund-Chef Franz Hörl. 1 Hochkarätige Finanzfachleute aus dem Ötztal. Martin Santer, pensionierter Raika-Chef und Mitinhaber der Firma MS-Design in Roppen, unterhielt sich mit dem Steuerberater und Mitbegründer der AdlerRunde, Peter Grüner aus Oetz. 2 Für die Bedienung der Gäste sorg-

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ten die Schülerinnen der Haushaltungsschule der Imster Landeslehranstalt. Lara Achenrainer aus Ried, Emma Pregenzer aus Fiss und Antonia Heis aus Prutz machte diese praktische Übung sichtlich Spaß. Thomas Huber, der Chef der Imster Stadtwerke, war angesichts der brennenden Diskussion um die steigenden Energiepreise ein gefragter Gesprächspartner. Geballte Kompetenz an den Weißwurst-Kesseln. Dietmar Dialer und Patrick Auer vom Fleischhof Oberland hatten bei der Ausgabe der beliebten bayrischen Köstlichkeit alle Hände voll zu tun. Tirols Wirtschaftsbund-Chef Franz Hörl und Bezirksobmann Hannes Staggl gratulierten Alt-Landeshauptmann Herwig van Staa zum 80. Geburtstag, den er am 10. Juni feiern durfte. Auch die Nicht-Bier-Trinker waren bestens versorgt. Die beiden Winzerinnnen Alexandra Flür und Anneliese Tangl aus Tarrenz ser-

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vierten edle Tropfen aus heimischem Weinanbau. 7 Ötztaler Jungunternehmer beim Smalltalk. Manuel Falkner-Simon vom Fleischhof Oberland, Holzhändler Gregor Marberger und Autohändler Benedikt Kapferer. 8 Die Firmenchefs der Holzindustrie Pfeifer, Clemens Pfeifer, Ewald Franzoi und Michael Pfeifer fühlten sich in ihrer Rolle als Gastgeber sichtlich wohl. 9 Auf die Bühne geholt wurden auch die Seniorchefs des größten Imster Unternehmens, Bernhard und Fritz Pfeifer. Deren ältester Bruder Oskar, der an diesem Tag seinen 88. Geburtstag feiern konnte, ließ sich entschuldigen. 10 Der Textilunternehmer Hansjörg Gottstein von der Firma Kitzpichler entpuppte sich als echter Weißwurst-Gourmet. 11 Der pensionierte Installateur Karl Gruber und seine Gattin Johanna nahmen den ehemaligen Bestatter Luis Praxmarer in ihre Mitte. Das Trio ist seit vielen Jahren privat mit

Wirtschaftsbundobmann Hannes Staggl befreundet. 12 Alexander Keckeis von der aufstrebenden Roppener Firma Pure Green unterhielt sich prächtig mit dem Tarrenzer Hotelier Ralf Rauchberger alias „Mauschl“. 13 Michael Gitterle, Wirtschaftsobmann des Bezirkes Landeck, wandte sich gewohnt eloquent, aber auch mit politischem Klartext an die versammelte Unternehmerschaft. 14 Baumarktchefin Silvia PardellerCanal unterhielt sich mit dem Transportunternehmer Ulf Schmid über den Dieselpreis und andere die Wirtschaft belastende Teuerungen. 15 Der Imster Steuerberater RolfDieter Kuprian brachte seinen jungen Bilanzbuchhalter Marcel Auer aus Tumpen mit zum Fest. 16 Der Chef der Hotelsoftware-Firma Casablanca, Alexander Ehrhart, plauderte mit dem Pitztaler Gastronom Philipp Eiter, der in St. Leonhard den „Hexnkessel“ betreibt.

Fotos: Eiter

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Haiminger Musikant und Organisationsgenie Edelbert Zboril beschäftigt sich als Obmann der Musikkapelle täglich mit dem Ensemble

Zur Musik kam der 62-Jährige einst quasi wie die Jungfrau zum Kind. Der legendäre Franz Schlatter tauchte im Jahr 1971 in seinem Elternhaus auf und verkündete: „Du musst zur Musikkapelle, weil wir brauchen Bassisten.“ Drückte dem jungen Burschen eine Tuba in die Hand und meinte in seiner unnachahmlichen Art: „Tust einmal probieren!“ Gesagt, getan – nach einer Woche ging’s zum damaligen Kapellmeister Stefan Baur, der in der Folge als Edelberts Lehrer fungierte. Ab 1972 war dieser dann zunächst für zwei Jahre als Trommelzieher mit dabei. Dann sattelte er aber endgültig auf sein Blasinstrument um. Die fünf Jahrzehnte bei der Musikkapelle waren für Edelbert geprägt von zahlreichen Höhepunkten. Mehrere Ausflüge in die deutsche Kleinstadt Bad Laasphe weiß er zu nennen. Der Auftritt bei einem großen Fest in Idar Oberstein in den 70er-Jahren wird er ebenfalls immer in Erinnerung behalten, denn: „Dort haben wir uns die Grillmethode abgeschaut, auf die wir heute noch beim Haiminger Waldfest zurückgreifen.“ Im Jahr 1984 ging’s für die Haiminger Musikanten nach Prag und Brünn zu den Prager Kulturund Festwochen. „Jeder Musikant musste damals aus der eigenen Tasche 1000 Schilling zahlen, um dabei sein zu können. Das war aber überhaupt kein Thema, denn niemand wollte sich den Auftritt dort entgehen lassen.“ In Prag nahmen die Haiminger dann 1994 auch an einem internationalen Blasmusikwettbewerb teil und wussten auf allen Linien zu überzeugen. Beim 1. Bundeswettbewerb „Musik in Bewegung“ in Bruck an der Mur im Jahr 2007 vertrat die Mu-

Foto: Musikkapelle Haiming

Dabei ist er seit 1972, seit 2005 bekleidet er das Amt des Obmannes. Keine Frage: Die Musikkapelle Haiming, ein im ganzen Land angesehenes Ensemble, ist Edelbert Zboril ans Herz gewachsen. „Ich bin mit Leib und Seele Musikant“, bekennt er dementsprechend freimütig.

Seit dem Jahr 1974 unzertrennlich: der Obmann der Musikapelle Haiming Edelbert Zboril mit seiner Tuba.

sikkapelle Haiming das Bundesland Tirol – und erreichte dort sensationell den dritten Rang. „Vor 5.000 Leuten aufzumarschieren war ein ganz besonderes Erlebnis“, erinnert sich Edelbert zurück. Anlässlich des 190-jährigen Bestehens der Musikkapelle fand im Jahr 2011 das Bezirksmusikfest in Haiming statt. Bei einer Marschwertung holten sich die Haiminger als organisierende Kapelle den ersten Platz. „Abgehalten wurde die Festivität am Sportplatz. Und ich habe vorher und nachher noch nie so viele Leute dort gesehen”, schwärmt der Obmann.

Dubai bleibt unvergesslich In der Chronik sind noch unzählige weitere Auftritte in verschiedenen Ländern gelistet, vor allem in Deutschland, Belgien und Holland. Wobei einer ganz besonders herausragt: Jener bei der Weltausstellung EXPO 2000, die wegen Corona auf das Jahr 2021 verschoben wurde. Edelbert erzählt: „Irgendwann bekam ich ein Schreiben des Landesverbandes, das ein Ensemble gesucht wird, dass zur EXPO fährt. Trotz einer gewissen Skepsis haben wir uns beworben, neben rund 70 anderen Kapellen. Nachdem unsere Teilnahme fix war, ging’s ans Organisieren, was natürlich monatelang dauerte.

Das war richtige Knochenarbeit, bei der mir unser Kapellmeister Gabriel Leitner stets zur Seite stand. Dubai war dann ein unglaubliches Erlebnis und für uns regelrecht ein Schlaraffenland. Von unserem eineinhalbstündigen Konzert, für das sich Gabriel ein tolles Programm überlegt hatte, waren auch die Scheichs begeistert.“ Reich ist das Geschehen für die Musikkapelle Haiming aber auch in der eigenen Gemeinde. So stand heuer wieder das traditionelle Frühjahrskonzert am Programm, in dessen Rahmen Edelbert zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Am 7. Juli starten wieder die beliebten Sommerkonzerte vor dem Gemeindeamt, die heuer von der Polizeimusik Tirol als Gastkapelle eröffnet werden. Und dann wird es am 6. August auch wieder „Der Wald ruft“ heißen, wenn das im ganzen Land beliebte Waldfest in der „Unteren Gmoa“ stattfinden wird – mit dem Einmarsch vom Gasthof Stern als Eröffnung. Mit dabei werden auch die Musikkapellen aus Sautens und ÖtztalBahnhof sein. „Dieses Event ist in den vergangenen Jahren unglaublich gewachsen. Aus dem gesamten Land bekomme ich E-Mails, ob und wann das Waldfest stattfinden wird. Heiratswillige ma-

chen dort sogar ihre Polterabende“, lacht Edelbert. Zu erwähnen gilt es überdies den traditionellen Maskenball der Haiminger Musik, den es bereits seit 1950 gibt: „Es ist eine der schönsten Veranstaltungen dieser Art im gesamten Oberland, immer mit Prämierung durch eine Jurywertung. Dabei profitieren wir vor allem auch von den Haiminger Fasnachtsgruppen, die immer tolle Showeinlagen machen.“

Musikstil hat sich verändert Verändert hat sich in all den Jahren, in denen Edelbert Teil der Musikkapelle ist, der Musikstil: „Unter dem damaligen Kapellmeister Norbert Sailer haben wir angefangen, auch symphonische Sachen vorzutragen. Und auch Gabriel studiert mit uns jetzt sehr viele moderne Sachen ein. Das ist sehr gut, denn eine Musikkapelle muss mit der Zeit gehen. Unsere jungen Mitglieder wollen das so. Wir sind aber für alle Stilrichtungen gut, verschließen uns generell nicht.“ Dass die Haiminger Musikkapelle weitum einen ausgezeichneten Ruf genießt, hat für den langjährigen Obmann einen einfachen Grund: „Ohne Fleiß kein Preis. Die hohe Qualität sichert man nur durch viel Üben. Dementsprechend absolvieren wir viele Proben.” (pele) 21. Juni 2022

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Zu seinem 40. Geburtstag ließ der Museumsverein Tarrenz das alte Handwerk wieder aufleben

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Es ist ganz einfach nur wunderschön. Über die Jahre stilvoll gestaltet und laufend erweitert. Das Heimatmuseum in Tarrenz, untergebracht in einem im Jahr 1734 erbauten Bauernhaus, bietet in original erhaltenen Räumlichkeiten eine beeindruckende Schau über das Leben und Wirken der ländlichen Bevölkerung quer über die Zeitepochen. Neben der urigen Rauchkuchl geben ein alter Brotbackofen, eine Schmiede und andere Gerätschaften ein museales Zeugnis über zum Teil ausgestorbene Handwerksberufe. Das im Besitz der Gemeinde stehende Gebäude wird von einem rührigen Verein betrieben, der dieser Tage aus Anlass des 40-jährigen Bestehens des Museums zu einem Fest lud. 1 Die Obfrau des Museumsvereines Inge Eder und ihr Mann, der Bäckermeister Alexander Eder, freuten sich über zahlreichen Besuch bei der Jubiläumsfeier. 2 Der Bildhauer, Grafiker und Kunsttischler Manfred Hanslik – im Bild mit seiner Frau Gertrud –

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war im Museum viele Jahre für den Kunstbetrieb in der Galerie zuständig. Der Künstler und Leiter der Krippenakademie Wernfried Poschusta ließ sich von den Museumshelferinnen Helene Prantl und Annette Stoffaneller ein Schnapsl servieren. Elvira Schönherr und Maria Lanbach ließen sich in der alten Bauernstube ein Kiachl schmecken. Die beiden Förderer des Vereins haben über die Jahre auch einige Ausstellungsstücke zur Verfügung gestellt. Das „Zither Gspann“ Erika Fiegl und Günther Scheidle sorgte in der Stube für gemütliche Hausmusik. Anna Kirschner und Gertrud Fischer, die Frau des langjährigen Obmannes Hermann Fischer, nahmen die Obfrau des Imster Museumsvereines Maria-Luise Rampold in ihre Mitte. Magdalena Tangl, Gabi Posch und Waltraud Prantl verköstigten

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die Besucher mit den beliebten Kiachln, die je nach Gusto mit Marmelade oder mit Sauerkraut serviert wurden. 8 Rosmarie Almhofer zeigte den Kulturinteressierten, wie man auf einem alten Webstuhl Fleckerlteppiche macht. 9 Das Untermarkter Jazz-Quintett, bestehend aus Reinhard Mathoy, Martin Schweissgut, Reinhard Raggl, Helmut Schöpf und Reinhard Kröss, begeisterten die Besucher mit harmonischen Klängen. 10 Bürgermeister Stefan Rueland genoss das Fest gemeinsam mit seiner Frau Manuela. Nach der Absage des berühmten Gassenfestes setzt die Gemeinde jetzt vermehrt auf viele kleine Feste. 11 Gottfried Baumann, der ehemalige Wirt des Traditionsgasthauses Sonne alias „Barger“, flankiert vom Ehepaar Sheila und Werner Hundegger, hat dem Museum auch so manches Ausstellungsstück zur Verfügung gestellt.

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12 Auch Helmut Kiechl und seine aus Zams stammende Lebensgefährtin Gerti Klingler zeigten sich beim Rundgang durch die Museumsräume begeistert. 13 Anna Doblander und Corinna Eder, die Tochter der Museumschefin, freuten sich an der BonKassa über guten Umsatz und Einnahmen für die Vereinskasse. 14 Der ehemalige Fußballer Karlheinz „Kalle“ Monz und der in Tarrenz wohnhafte Landecker Apotheker Martin Hochstöger hatten beim Bierzapfen alle Hände voll zu tun. 15 Der pensionierte Landmaschinentechniker Egon Barth und die Reinigungsfachfrau Bianca Mantl betreuten den Kuchenstand mit leckeren selbst gebackenen Köstlichkeiten. 16 Der langjährige Obmann und Gründer des Museums Hermann Fischer zeigte mit dem gelernten Schmied Harald Tiefenbrunner den Arbeitsvorgang beim Eisenschmieden am offenen Feuer.

Fotos: Eiter

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Foto: Müller

Als Herzstück ein geräumiges Buffet

Fotos: Peter Duics

Das Restaurant des Gräner Almhotels Told erstrahlt in neuem Glanz

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Das familiengeführte Almhotel Told, an der Sonnenseite des Tannheimer Tales, gehört zu den erholsamsten Hotels der Region. Zu seinen besonderen Pluspunkten zählen die herrliche Lage im oberen Ortsteil von Grän inmitten unberührter Natur und die komfortable Ausstattung. Jedes Zimmer und alle Hotelbereiche bilden eine anspruchsvolle Wohlfühlwelt, gestaltet mit viel Holz, erlesenen Materialien und einer klaren architektonischen Handschrift, die geprägt ist von traditioneller alpenländischer Ausstattung mit zeitgemäßen Akzenten. EXKLUSIVES URLAUBSDOMIZIL Gut durchdachte Umbauten und Investitionen haben das 1965 von Viola und Hans Told erbaute ehemalige Aparthotel über die Jahrzehnte zu einem exklusiven Urlaubsdomizil erweitert, das mit seinem edlen und dennoch gemütlichen Ambiente auch die anspruchsvollsten Gäste überzeugt. Zuletzt wurde in den Jahren 2017/2018 der Großteil der Doppelzimmer neu renoviert und vergrößert, im Frühjahr 2019 erfolgte der Umbau des Wellnessbereichs, der nun u.a. mit Panorama-Sky-Sauna, Bio-Dampfsauna, Kräuterduftbad, Infrarotliegen und dem Ruheraum „Oase der Sinne“ ausgestattet ist. Mit der Renovierung des Restaurants und vier weiterer Bestandszimmer, die nun ebenfalls mit exquisiter Einrichtung und großen Panoramafenstern aufwarten, ist die umfassende Renovierungsphase weitgehend abgeschlossen. AUCH SELBST TATKRÄFTIG ZUGEPACKT Im Restaurantbereich, der zum Teil bereits 34 Jahre alt war, machte vor allem der Wunsch nach einem

erweiterten Buffetraum einen größeren Umbau notwendig, wie Seniorchef Thomas Told erklärt: „In Zeiten von Corona wollen die Gäste nicht mehr so gern Ellbogen an Ellbogen stehen, das hat uns dazu bewogen, den Buffetraum zu vergrößern. Wir mussten deshalb Außenwände einreißen, was den Aufwand an Arbeitsleistung enorm vergrößert hat. Dabei ist vor allem auch unserem hauseigenen MitarbeiterStammteam zu danken, das sich nicht scheute, bei Bedarf Schremmhammer und Bohrmaschine in die Hand zu nehmen oder Bauschutt wegzuschaufeln.“ Da auch Familie Told handwerklich sehr geschickt ist, haben auch die Familienmitglieder beim Umbau viel Tatkraft investiert, allen voran Thomas Told als gelernter Tischler, aber auch seine Frau Andrea sowie Sohn Alexander und Tochter Raffaela haben bautechnisch und organisatorisch unterstützt, wo sie konnten. BEWÄHRTES PLANUNGSTEAM Geplant wurde der Restaurant-Umbau vom bewährten Gräner Architekten- und Designbüro „Eberle und Partner GmbH“. In dieses Team setzt Familie Told großes Vertrauen, weil es schon die vorherigen Umbauten zur höchsten Zufriedenheit plante. Das Ergebnis kann sich auch jetzt wieder sehen lassen. Nach siebenwöchiger Bauzeit – von Mitte März bis Mitte Mai 2022 – haben die neu gestalteten und im Einrichtungsstil ans übrige Ambiente angepassten Räumlichkeiten auch bereits den ersten Praxistest hinter sich. Die Gäste sind begeistert und Familie Told ist es auch. Die ausgezeichnete Küche des Restaurants hat nun ihren angemessenen Rahmen und alles schmeckt noch einmal so gut.

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Große Leistungsschau der Außerferner Wirtschaft: Die Wirtschaft des Außerfern und die Vereine des Bezirkes geben im Juli ein kräftiges Lebenszeichen: Mit der 5. Wirtschaftsmeile, dem Streetfood-Festival und dem Bundesmusikfest stehen zwischen dem 1. und 17. Juli auf dem Linz Textil Areal insgesamt drei Großveranstaltungen auf dem Programm und machen Reutte zu einem Treffpunkt für Jung und Alt. Die Veranstalter sprechen von „Festwochen, wie es sie in dieser Dimension im Außerfern noch nie gegeben hat.“ Die 5. Wirtschaftsmeile ReutteAußerfern wird vom Freitag, dem 1. bis Sonntag, dem 3. Juli, täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr, auf dem ehemaligen RTW-Gelände in Reutte in Szene gehen. Im riesigen Festzelt und auf dem großzügigen Freigelände können sich die Besucher ein realistisches Bild über die Wirtschaftskraft der Region machen. Über 100 Aussteller – darunter Weltmarktführer und Staatspreisträger – präsentieren bei dieser Veranstaltung ihrer Produkte und Dienstleistungen. Ergänzt

wird die Leistungsschau der Außerferner Wirtschaft durch eine Automesse, bei der die neuesten Entwicklungen am Kfz-Markt zu sehen sind. Ein Schwerpunkt auf der diesjährigen Wirtschaftsmeile wird in Zeiten wie diesen das Thema Energiesparen sein. Blutspenden ist am Freitag, 1. Juli von 12.00 bis 20.00 Uhr wieder möglich und das Rote Kreuz freut sich auf viele Spender des kostbaren Lebenssaftes. Auf vielfachen Wunsch wird es wieder ein Messerestaurant geben, das sicherlich dazu einlädt kurz Platz zu nehmen und sich zu stärken.

Rahmenprogramm Natürlich begleitet auch bei der 5. Auflage der Wirtschaftsmeile Reutte/Außerfern ein umfangreiches Rahmenprogramm die Veranstaltung. Bereits zwei Tage vor dem Messebeginn lädt die Raiffeisenbank Oberland-Reutte am Mittwoch, 29. Juni, um 19.00 Uhr zur „FuckUp-Night“ ein. Dabei erfahren die Besucher einiges von Unternehmern, die am Anfang ihres Wirkens Fehler machten, die zum

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Scheitern führten. Aber auch wenn das Startup schief geht, gibt es immer noch Wege und Ziele für einen Neustart … Am Freitag, 1. Juli öffnet die Wirtschaftsmeile um 10.00 Uhr ihre Pforten. Um 11.00 Uhr folgt die offizielle Eröffnung im Wirtschaftszelt. Gespannt darf man sein, was „Promis“ aus Wirtschaft und Politik beim Showcooking auf die Teller zaubern. Um 14.00 Uhr stellt sich Wirtschafts-Landesrat Anton

Mattle – nach dem angekündigten Rückzug von LH Günther Platter wohl dessen Nachfolger – den Fragen der BesucherInnen. Unter dem Motto „Frag den Toni“ hat der Politiker auch entsprechende Antworten parat. Um 19.00 Uhr dürfen sich Liebhaber der Blasmusik auf musikalische Leckerbissen freuen, wenn die Militärmusik Tirol unter der Leitung von Oberst. Prof. Hannes Abfolterer ihr Können unter Beweis stellt.


Foto: Bundesheer/Martin Hörl

5. Wirtschaftsmeile Reutte vom 1. bis 3. Juli 2022 Am Samstag, 2. Juli, ab 19.00 Uhr werden rund 50 Teilnehmer versuchen „jack & jill“-Discofox-Europameister“ zu werden. Eine Tanzveranstaltung der Tanzschule „born to dance“ unter der Leitung der mehrfachen Europa- und Weltmeister Christian Hirsler aus Mieming und Johanna Sprenger aus Elmen. Der Sonntag, 3. Juli, wird mit einem Frühschoppen der Bürgermusikkapelle Reutte ab 10.00 Uhr beginnen.

Für viel Interesse werden zusätzlich am Samstag und Sonntag jeweils drei Modeschauen (13.00, 14.30 und 16.00 Uhr) sorgen. Auch der beliebte Messezug wird an allen drei Tagen die Besucher zur Mitfahrt von und zur Messe durch Reutte einladen.

Streetfood und Musik Nach der 5. Wirtschaftsmeile geht es dann mit kulinarischem und musikalischem Genuss weiter. Am Samstag, dem 9. und Sonntag,

dem 10. Juli, lädt das StreetfoodFestival zum Schlemmen und Flanieren am Areal der Linz Textil ein. Rund 20 Food-Trucks bieten Kulinarik aus aller Herren Länder. Von süßen Verführungen über deftige Burger, Currywurst, Pulled pork und saftige Burritos bis hin zu Thai Food und weiteren exotischen Gerichten wird am RTW Areal eine unglaubliche Vielfalt an Speisen und Getränken zu finden sein. Am Samstag findet ab 21 Uhr außerdem eine 90er-Party statt.

Den Abschluss der „Außerferner Festwochen“ macht dann das 71. Außerferner Bundesmusikfest vom 14. bis 17. Juli. „Es ist heuer das größte Musikfest Tirols und wird etwas ganz Besonderes“, ist sich Karlheinz Scheiber, Obmann der Bürgermusikkapelle Reutte, sicher. Vier Tage lang steht die Marktgemeinde im Zeichen der Blasmusik. Das Programm ist breit gefächert und wartet mit vielen Highligts auf. Infos: www.musikfest-reutte.at

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Waves – Ausstellung von Lisa Krabichler auf Schloss Landeck

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Noch bis Anfang Juli ist die Ausstellung der St. Antoner Künstlerin Lisa Krabichler in der Galerie auf Schloss Landeck zu sehen. „Waves“ lautet der Titel, „ein Kunstleben in Wellen“, der Zusatz. Die Vernissage zur Ausstellung fand am 3. Juni unter Beisein zahlreicher Freunde, Bekannter, Künstler und Kunstinteressierter statt. Die Begrüßung nahm Wirtschaftslandesrat Anton Mattle vor, zur Künstlerin sprach die Kunsthistorikerin Maria Köfler. Die Ausstellung ist bis 4. Juli zu den Öffnungszeiten des Schlosses, täglich von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen. Ein Gespräch mit der Künstlerin findet noch am Sonntag, dem 26. Juni um 10.30 Uhr statt und wird vom Bildhauer Christian Moschen moderiert. Dies wird ein zusätzliches Highlight der Ausstellung, das persönliche Einblicke in das Leben und die Kunst von Lisa Krabichler verspricht. 1 Maria Jörg (Vorstandsmitglied Bezirksmuseumsverein) mit dem Obmann des Bezirksmuseumsvereins Christian Rudig und ihrer Schwester und Mitglied des Mu-

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seumsteam, Sabine Wachter. Unter die vielen Besucher der Vernissage mischten sich auch Arbeitskollegen, im Bild zu sehen: Benedikt Kapferer, Desiree Mangard, Florian Baumgartner und Verena Gstir. Die Kunsthistorikerin Maria Köfler war die Laudatorin des Abends, sie unterhielt sich mit Modellbauer Christoph Steck. Auf eines seiner Modelle stieß er auf Schloss Landeck sogar. Die Hauptdarstellerin des Abends: Künstlerin und Kunsthistorikerin Lisa Krabichler mit ihrem Lebenspartner Peppi Spiss, der Präsident des Vereins Arlberger Kulturtage ist ebenfalls Künstler. Der Landecker Künstler Erich Horvath unterhielt sich mit einer ehemaligen Pädagogen-Kollegin: Brigitte Kiesenebener unterrichtet nach wie vor am Oberstufenrealgymnasium in Zams (Katharina Lins Schulen). Carolin Keikavoussi hat einst einen Malkurs bei Lisa Krabichler

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absolviert und besucht nun ihre Ausstellung mit Ludwig Mallaun – beide leben in Obsteig. 7 Aus ihrer Wohngemeinde St. Anton am Arlberg sind etliche Ausstellungsbesucher gekommen: Helmut Jörg, Carmen Wolfram, Tanja Senn, Martina Schweiger und Annemarie Senn. 8 Sind treue Besucher von Kunstausstellungen: Daniela und Hermann Mussak. Hermann Mussak ist selbst aktiver Künstler und Vizepräsident des Vereins Arlberger Kulturtage. 9 Zwei Kunstexperten unter sich: Edgar Mall ist selbst als akademischer Fotograf künstlerisch tätig, mit im Bild ist der Obmann des Vereins Kunstraum Pettneu, Kurt Tschiderer. 10 Wirtschaftslandesrat Anton Mattle, Christian Rudig (Obmann des Bezirksmuseumsvereins), Künstlerin Lisa Krabichler, der Landecker Bürgermeister Herbert Mayer und sein St. Antoner Kollege Helmut Mall.

11 Zwei Künstler im Gespräch: Werner Thöny stellt unter dem Titel „Beste Aussichten“ im Rechelerhaus in Ladis aus, mit im Bild ist der Grinner Künstler Christian Moschen. 12 Martin Traxl ist bekannt durch seine Karikaturen und hat diese schon des Öfteren ausgestellt. Zur Vernissage ist er mit seiner Partnerin Elisabeth Schranz gekommen. 13 Magdalena und Ingrid Raggl aus Pettneu sind sehr kunstinteressiert und nehmen gern auch selbst bei den Malwochen des Vereins Arlberger Kulturtage teil. 14 Sind ebenfalls aus St. Anton am Arlberg gekommen: Sabine und Alexander Kertess mit Bürgermeister Helmut Mall und Künstler Edgar Mall. 15 Margot Oud arbeitet als selbstständige Physiotherapeutin in St. Anton am Arlberg, im Bild zu sehen ist sie mit der Seniorchefin des Hotel Basur in Flirsch, Elfriede Egger.

Fotos: Elisabeth Zangerl

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Zentrales Wohnen im Außerfern Greinwald Bauunternehmen errichtet Wohnanlage Tauernblick in Lechaschau

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sorgt für ein behagliches Raumklima. Mit der Realisierung waren durchwegs regionale Firmen betraut – ihnen allen gilt der Dank des Bauträgers für die gute Zusammenarbeit trotz schwieriger Zeiten. Das Bauunternehmen Greinwald unter Firmenchef DI Christoph Greinwald hat sich im Außerfern schon längst einen Namen für hochwertiges Wohnen gemacht und bereits das nächste Projekt im Visier: In Breitenwang entstehen demnächst vier moderne Einfamilienhäuser mit jeweils vier Zimmern und ca. 120 m2 Wohnfläche. Und in Höfen wird noch heuer die Wohnanlage Schlosskopfblick fertiggestellt. Einige Einheiten sind noch frei. Der Verkauf erfolgt über die Firma All in One, Heinz-Peter und Michael Strele in Reutte (www.tirolimmo.at).

Fotos: s´FotoStudio by Dominik Somweber

er Name ist Programm: Mit herrlichem Blick auf den nahen Tauern, der sich zwischen Reutte und dem Heiterwanger-/Plansee rund 1.800 m in die Höhe reckt, errichtete das Bauunternehmen Greinwald als Bauträger in der St.Mang-Straße in Lechaschau die Wohnanlage Tauernblick. Fünf Wohnungen mit zwei bis drei Zimmern, die bereits an die neuen Eigentümer vergeben wurden, überzeugen mit hochwertiger Ausstattung und großem Komfort. Alle Wohnungen verfügen über einen Balkon oder einen Gartenanteil; eine Einheit erhielt eine teilverglaste Loggia. Außerdem stehen fünf Garagen und Abstellräume den Bewohnern zur Verfügung. Beheizt wird das freifinanzierte Objekt in zentraler und dennoch ruhiger Lage mit einer energiesparenden Luftwärmepumpe. Die Massivbauweise

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„Lebende Landwirtschaft muss Zukunft haben“

Fotos: privat

Magnus Siehs jun. bewirtschaftet seit über 40 Jahren den Grinner Schafberg

Der Grinner Schafberg zählt zu den besonders schönen Plätzen in Grins.

Die ganze Familie Siehs freut sich über die tollen Zuchterfolge.

Magnus Siehs jun. könnte sich ein Leben ohne Landwirtschaft und Tiere nicht vorstellen. Seit mehr als 40 Jahren bewirtschaftet die ganze Familie den Grinner Schafberg, eine Schaf- und Pferdealpe, oberhalb von Grins.

Stunde, wo sich die Tiere befinden, das ist schon viel wert!“, weiß Siehs die moderne Technik zu nutzen und zu schätzen. Der Grinner Schafberg weist eine Fläche von ca. 165 ha auf.

„Wir sind am Grinner Schafberg, der Ochsenalm und in der Gegend rund um die Augsburger Hütte schon als Kinder gewesen und mit der Natur aufgewachsen“, schwärmt Magnus Siehs, der früh in die Fußstapfen seines Vaters, der dort gehütet hat, getreten ist. „Mein ganzes Leben habe ich hier oben verbracht, es ist ein Familienprojekt!“ Ca. zwei Stunden Fußmarsch nehmen Magnus Siehs und seine Familie mehrmals wöchentlich auf sich, um nach den Tieren auf der Alm zu sehen. „Es gibt keinen Fahrweg bis zur Alpe, Natur pur“, schmunzelt Siehs, der gemeinsam mit seiner Frau Marlies, den drei Kindern Stefanie, Alexandra und Jasmin, aber auch mit seinen Eltern und den zwei Brüdern Clemens und Sebastian am Schafberg nach dem Rechten schaut und die Tiere betreut. Als Hirte und Auftreiber hat er die Verantwortung für neun Pferde und 189 Schafe, die Behirtung wird nun mit so genannten „Track-live-Sendern“ von Peter Hartl erleichtert. „Wir wissen jede

Magnus Siehs hat den Landwirtschaftsmeister abgeschlossen und ist beim Landeskontrollverband Tirol als Zuchtwart tätig. „Man kommt viel im Land herum und lernt durch diese Tätigkeit viele Menschen kennen“, freut sich der gesellige Grinner, der selber 50 Tiroler Bergschafe, vier Haflinger, vier Mastschweine und 15 Legehennen besitzt. Auch arbeitet er bei verschiedenen Viehausstellungen mit und ist selber begeisterter Aussteller. „Wir fahren regelmäßig mit unseren Schafen nach Deutschland, auch dort werden Tiroler Bergschafe sehr geschätzt!“ Bei der Jubiläumsausstellung 50 Jahre Schafzuchtverein Grins konnte sich Siehs heuer mit seiner Familie über mehrere Siegertiere freuen.

eins Landeck tätig. „Eine der größten Herausforderungen ist die Obmannschaft der land- und forstwirtschaftlichen Genossenschaft in Landeck, es ist ein Wirtschaftsbetrieb mit knapp 9 Mio. Euro Umsatz und 35 Angestellten“, erklärt Siehs, der diese Tätigkeit seit 2009 ausübt. Die weitere Liste ist lang: Seit 2001 ist er auch Obmann des Schafzuchtvereines Grins und Umgebung, seit 2007 Ortsbauernobmann von Grins. Drei Jahre war er sogar Bundesobmann der ARGE Meister Österreich und mehrere Perioden im örtlichen Gemeinderat. Seit 18 Jahren ist er Mitglied des Verwaltungsausschusses des Tierseuchenfonds. Siehs ist Kammerrat der Bezirks- und Landeslandwirtschaftskammer, Agrarobmann und seit 10 Jahren Obmann der Jagdgenossenschaft Grins.

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Engagierter Bauer

Viele Tätigkeiten Langweilig wird dem 52-Jährigen nicht so schnell. Siehs übt verschiedene Funktionen aus, u.a. ist er als Vorstand vom Schaf- und Ziegenzucht Tirol e.Gen und als Gebietsobmann des Bergschafver-

Lebende Landwirtschaft Als landwirtschaftlichem Funktionär ist es ihm wichtig, dass die Landwirtschaft lebt. „Man muss das Positive hervorheben und darf nicht nur am Negativen herumhacken“, ist Siehs überzeugt, denn gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, motiviert zu bleiben und weiterzumachen, auch wenn die Bedingungen nicht immer einfach seien. „Man kann gut arbeiten, man muss die Chancen der Land-

wirtschaft und die Möglichkeiten in der heutigen Zeit erkennen und nützen, sonst hören zu viele auf. Eine große Herausforderung sind die großen Beutegreifer, trotzdem werden wir weitermachen“, betont Siehs. „Es ist wichtig, dass auch zukünftig eine flächendeckende Landwirtschaft bei uns betrieben wird!“ Der Erhalt der Kulturlandschaft liegt Siehs besonders am Herzen. Auch Direktvermarktung und Regionalität müssten noch mehr forciert werden.

Grinner Alpen im Lechtal In Grins selber gibt es noch zwei weitere Alpen im Lechtal. Die Alpe Erlach wird in Kooperation mit der Strenger Alpe Boden genutzt, Alperschon wurde verpachtet. „Früher waren beides Kuhalpen, heute wird dort nur mehr Galtvieh aufgetrieben. In Grins gibt es insgesamt 34 Öpul-Antragsteller mit 126 ha Fläche und 176 Stück Großvieheinheiten, davon 51 Kühe, 93 Stück Jungvieh, 311 Schafe, 59 Ziegen, 22 Pferde, 10 Schweine und 209 Hühner.

Herzensangelegenheit „Mir ist eine lebende Landwirtschaft mit Tierhaltung und Almbewirtschaftung sehr wichtig. Ich hoffe, dass unsere schöne Kulturlandschaft noch lange erhalten bleibt“, so Siehs. (jota)


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Von der Sternegastronomie auf die Alm Mit dem Pachten der Aifner Alm erfüllt sich Alexander Winkler einen Kindheitstraum Tausche: Restaurantleitung in einem FünfSterne-Superior-Haus gegen bodenständige Hüttenküche. Gehobene Gastronomie weicht der Gastronomie in der Höhe. So sieht es im Moment bei Alexander Winkler aus Grins aus, der dieses Jahr erstmals die Jausenstation der Aifner Alm betreiben wird. Wenn auch der gelernte Restaurantfachmann seine Stelle im Antoner Tannenhof im Winter wieder antreten wird, gilt in der Zwischenzeit: Kaspressknödel und Marend statt Haute Cuisine. Auf eine Weise fühlt sich das Pachten der Aifner Alm, die sich oberhalb von Kauns auf 1.980 Metern Seehöhe befindet, für den 33Jährigen an wie Heimkommen. Wieso, erklärt der gebürtige Deutsche, der seit zehn Jahren in Tirol lebt: „Ich bin im beschaulichen HohenloBack to the roots: Der gelernte Restaurantfachmann he in Baden-Württemberg aufgewachsen. Da Alexander Winkler aus Grins betreibt ab heuer die meine Mutter aber ursprünglich aus Kauns Jausenstation auf der Aifner Alm. Fotos: privat stammt, verbrachte ich immer viel Zeit hier.“ Alexanders Heimatregion nahe Heilbronn ist seiner Arbeit ansonsten nicht viel am Hut, bekannt für ihren Weinbau. „Dass ich aus einer höchstens empfiehlt er zu manchen Gerichten Winzerfamilie komme, hat mich schon ge- einen Grünen Veltliner, Burgunder oder Borprägt“, erklärt der Restaurantleiter. So durch- deaux. Wie steht es also rund um den Herd? lief er neben einer Lehre zum Restaurantfach- „Mein Glück ist, dass ich begeisterter Hobbymann auch eine Ausbildung zum Diplomsom- koch bin und mich deshalb mit einem Kochmelier, die er in seinem Winterjob täglich brau- löffel in der Hand und etwas Leckerem in der chen kann. Pfanne wohl fühle“, teilt er mit. Eine neue Herausforderung sei es trotzdem, schließlich geht Erfahrung an jeder Station es beim Kochen für 60–70 Leute anders her als „Mittlerweile sind es bereits 15 Jahre, die ich in für zwei oder drei. Außerdem müsse man den der gehobenen Sternegastronomie tätig bin“, Einkauf von Lebensmitteln langfristiger plaerzählt Alexander, zu dessen Aufgaben als Res- nen, da die Lieferanten eine Alm, wenn auch taurantleiter es gehört, das Serviceteam zu lei- per Auto erreichbar, weniger oft anfahren. Teilten, Wein- und Spirituoseneinkäufe zu tätigen weise kümmert sich Alexander im Tal auch und die Gäste zu betreuen. Seine berufliche selbst um den Einkauf. Laufbahn führte ihn nach Abschluss der Lehre erst einmal ins Elsass auf ein Weingut, später Tapetenwechsel nach Tirol. Seine Stationen: das Ischgler Trofa- Bisher genießt Alexander das Leben auf knapp na Royal und Schlosshotel, der Tannenhof in 2.000 Metern. Schön sei es – einfach etwas anSt. Anton. Er betont: „Diese Arbeit macht mir deres. „Das Wohnen ist natürlich rustikaler als viel Freude, jedoch hatte ich immer im Hinter- daheim, jedoch habe ich alles, was ich brauche“, kopf, wie lässig es wäre eine Alm oder Hütte zu so der Wirt. Kummer, dass es an Schlechtwetbewirtschaften.“ Beim Pächterwechsel letztes tertagen ohne Gäste zu einsam werden könnte, Jahr packte der Grinner die Gelegenheit hat er keinen. „Schließlich gibt es hier oben ja schlussendlich beim Schopf. Seit 1. Juni be- nicht nur mich“, erklärt er. Neben Alexander grüßt Alexander nun Gäste auf der Aifner Alm. verbringen auch Senner Gerald Eder und Hirte Gabriel Grießer (er hatte die Alm die letzten 6 An Herausforderungen wachsen Jahre gepachtet) den Sommer auf der Aifner Aufgrund seiner Berufserfahrung ist der 33- Alm. Die Jausenstation schaukelt der GastroJährige ein Profi, was den Service betrifft. Mit nom im Moment noch allein, allerdings werde dem Kochen und Zubereiten hat Alexander bei er das Team früher oder später erweitern müs-

Kaunerberg | T 0660 3674408 | www.aifner-alm.at Küche: von 11 bis 18 Uhr

sen. Offenbleiben soll die Alm heuer bis mindestens Ende September, wobei natürlich auch das Wetter ein Wörtchen mitzureden hat.

Tipps aus erster Hand „Da die Alm ungefähr auf Höhe der Waldgrenze liegt, hat man beim Wandern recht schnell eine großartige Aussicht“, weiß Alexander. Wer sich für eine anspruchsvolle Bergtour entscheidet, hat die Möglichkeit, in grob zwei bis zweieinhalb Stunden über rund 800 Höhenmeter auf die Hohe Aifnerspitze zu steigen. Weniger fordernde Wanderungen führen beispielsweise über den Panoramaweg zu den Nachbaralmen Falkauns oder Gallruth. Der Wirt verrät außerdem einen Geheimtipp: „Wenige Minuten von der Alm entfernt befindet sich der Aifner Stein. Der Aufwand, dorthin zu kommen, ist klein, die Aussicht umso besser.“ (nisch)

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KulturLand schafft Leben ©Archiv NP Otztal - T. Schmarda

Mit dem diesjährigen Naturpark-Jahresmotto „KulturLand schafft Leben“ wird im heurigen Sommer der Wert der traditionell bewirtschafteten Ötztaler Kulturlandschaft in den Mittelpunkt der Naturpark-Aktivitäten gerückt. Mittels unterschiedlicher Aktionen und fachspezifischer Wanderungen wird das Jahresthema von verschiedenen Seiten beleuchtet. Ein besonderer Leuchtturm der diesjährigen Aktivitäten ist die von pro vita alpina kuratierte Wechselausstellung „Schaf schafft Landschaft“ im Naturpark Haus in Längenfeld, die ab sofort bis 1. Oktober gezeigt wird (Öffnungszeiten: Naturpark Haus: DI – SA, 10:00 – 17:00 Uhr).

©pro vita alpina - Florentine Prantl

Details zu Veranstaltungen und zur Ausstellung www.naturpark-oetztal.at

„Landwirtschaft ist Hobby und Leidenschaft“ Patrick Huber ist neuer Obmann der „Interessentschaft Visnitz“ Im Frühjahr diesen Jahres trat Patrick Huber in die Fußstapfen seines langjährigen Vorgängers Adolf Jehle und steht als Obmann der sogenannten Interessentschaft Visnitz vor. Auch sonst ist der 35-jährige Kappler ein überaus engagierter Landwirt und achtet auch in seinem Brotberuf als Koch darauf, Produkte von regionalen Erzeugern zu beziehen. Schon in seiner Kindheit kam Patrick Huber, der am elterlichen Bauernhof aufgewachsen ist, mit der Landwirtschaft in Berührung. Seine Eltern führten einen kleinen

Betrieb mit vier Kühen, den Patrick Huber und seine Familie vor einigen Jahren übernommen haben. Der Vater eines Sohnes und einer Tochter hat ursprünglich den Beruf des Kochs erlernt – doch die Ausübung dieses Berufs mit der Landwirtschaft unter einen Hut zu kriegen, ist gar nicht so einfach, wie er gesteht: „Gelernt hab ich im Auhof in Kappl, mittlerweile arbeite ich während der Winter- und Sommermonate als Koch auf der Paznauner Taja“ und: „Ein Hauptgrund, dass ich im Skigebiet arbeite, ist, dass ich hier um 16 Uhr Dienstschluss habe und das ist ansonsten als Koch in Betrieben im

Tal fast unmöglich. Da ich den Stalldienst erledigen muss, bin ich auf solche Arbeitszeiten angewiesen.“ Als Koch auf der Paznauner Taja fällt auch der Bereich des Wareneinkaufs in seinen Kompetenzbereich: „Da achte ich besonders darauf, dass die Produkte von heimischen Bauern oder Produzenten wie der Dorfsennerei Knoll in See bezogen werden“, bekräftigt Patrick Huber, für den Regionalität sehr wichtig ist. Allgemein aber sagt er, funktioniere das im Paznaun gut: „Bei uns arbeiten die Tourismusbranche und die Landwirtschaft Hand in Hand“ und: „Besser geht’s immer, aber es ist

schon so, dass bei uns die Tourismusbranche sehr auf die Landwirtschaft schaut.“

Schwierige Personalsuche Patrick Huber ist aber auch in Anbetracht an bäuerliche Strukturen im Ort engagiert, nicht nur im eigenen Betrieb. In einem Seitenteil des Paznauns liegt die Alpe Visnitz, die zur Ortschaft Kappl zählt. Fast 20 Jahre lang war Adolf Jehle der Obmann der Interessentschaft – heuer im Frühjahr hat er diese wichtige Aufgabe in jüngere Hände gelegt. Eine der ersten Aufgaben des Nachfolgers Patrick Huber war gleich eine schwierige: Die

Mit zarten 26 Jahren hat Steffi Erhart aus Fließ heuer zum ersten Mal die Tarrenton Alm in Tarrenz übernommen. Unterstützt von einem Pensionisten-Paar aus Deutschland und einer Praktikantin kümmert sich die Absolventin der HBLA Kematen um 50 Stück Melkkühe und zwei Almschweine und sorgt dafür, dass aus der täglich frisch gemolkenen Milch köstlicher Graukäse, Schnittkäse und Butter wird. Das Rüstzeug dazu hat sich die Fließerin, die während des übrigen Jahres als Buchhalterin arbeitet, zwei Sommer lang als Käserin auf einer Alm in St. Anton geholt. Heuer nun nimmt sie

– begeistert von der Landwirtschaft – die verantwortungsvolle Herausforderung als Almpächterin an. Die Tarrenton Alm am Rand der Lechtaler Alpen liegt auf 1.519 m Seehöhe und ist zu Fuß vom Rastland Nassereith oder vom Parkplatz in Tarrenz / Sinnesbrunn in etwa drei Stunden zu erreichen. Schneller geht es natürlich mit dem Mountainbike. Oben auf der Alm warten nicht nur herzliche Gastfreundschaft und pure Natur, sondern auch ein Almausschank mit Getränken und kleinen Snacks. Zum Übernachten stehen ein FünfBett-Zimmer und ein Matratzenlager mit fünf Schlafplätzen zur Verfügung. So manche Weitwanderer, die auf dem E4 zur Anhalterhütte unterwegs sind, nützen die Tarrenton Alm als urige Zwischenstation.

Fotos: privat

Neues Team auf der Tarrenton Alm in Tarrenz

www.gurgltalbrot.at

Kontakt: Stefanie Erhart, Tel. +43 660 2967669, bzw. steffi.erhart@gmail.com

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ALMSOMMER Suche nach Almpersonal für diese Sommersaison. Zuvor übte 20 Jahre lang der Bruder des früheren Obmanns die Tätigkeit des Senners aus. Dieser verstarb plötzlich, weswegen ein Nachfolger gesucht werden musste: „Almpersonal konnte nun gefunden werden – aber es war nicht einfach“, gesteht Patrick Huber und ergänzt: „Eine Südtiroler Sennerin übernimmt diese Aufgabe nun – da in diesem Jahr ´nur´ 33 Kühe den Sommer auf der Alm verbringen, ist das allein machbar. Es muss aber angemerkt werden, dass es zunehmend schwieriger ist, Almpersonal zu finden. Es liegt vielleicht an der Arbeitszeit von sieben (!) Tagen die Woche, aber auch die strengen Hygienevorschriften tragen dazu bei, dass die Personalsituation auf Almen schwierig ist.“

In die Fußstapfen des Vorbilds Zu den zentralen Aufgaben des Obmanns der Interessentschaft Visnitz zählen die Pflege des Gebäudes und Außenbereichs, die Personalsuche und vieles mehr, Pa-

trick Huber ergänzt: „Mein Ziel ist es, das annähernd so gut weiterzuführen, wie es der bisherige Obmann Adolf Jehle gemacht hat. Er ist mein Vorbild und hat das alles picobello hinterlassen“ und: „Ein junger Mensch sollte natürlich frischen Wind mitbringen, das ist klar. Aber mein erstes Ziel ist nun einmal, das alles so weiterzuführen.“ Erwähnenswert ist auch, dass auf der Alpe Visnitz Käse und Butter direkt verkauft werden. Patrick Huber hofft, dass von Seiten der Konsumenten weiterhin verstärkt auf Regionalität geachtet wird und hat noch einen Wunsch: „Ich ziehe den Hut vor allen Landwirten und hoffe, dass sich weiterhin junge Menschen animieren lassen, landwirtschaftliche Betriebe zu übernehmen. Es wird zunehmend schwieriger, keine Frage.“ Für den 35-Jährigen bedeutet die Landwirtschaft alles: „Die Landwirtschaft ist Hobby und Leidenschaft in einem – mehr an Hobbys hab ich allerdings nicht. Dafür fehlt dann doch die Zeit“, gesteht er schmunzelnd. (lisi)

Der 35-jährige Patrick Huber ist der neue Obmann der Interessentschaft Visnitz und selbst ein begeisterter Landwirt. Foto: privat

Lechaschauer Alm hat neue Pächter D

ie Lechaschauer Alm auf 1.670 m Seehöhe über dem Reuttener Talkessel ist ab der Bergstation der Reuttener Seilbahn in nur 30 Minuten erreichbar. Vom Tal aus braucht man über den Holzer Bergweg etwa zwei Stunden, um zur urigen Hütte zu gelangen, die seit heuer mit Nina Frick eine neue Pächterin hat. Gemeinsam mit Peter, Nelly und Silas kümmert sich das Lechaschauer Alm-Team um das Wohl der Gäste. Täglich von 11 bis 18 Uhr gibt es frisch vom Herd typische Almschmankerln regionalen Ursprungs, aber auch vegetarische und vegane Gerichte sowie wechselnde Tagesspezialitäten. Deftige Brotzeiten und kalte Speisen werden natürlich immer serviert. Und von Donnerstag bis Nina Frick Sonntag bieten Nina und ihr Team sogar ein spezielles FrühT +43 677 640 011 51 stücksbuffet an. info@lechaschaueralm.at Für Übernachtungsgäste gibts in der Lechaschaur Alm zwei Matwww.lechaschaueralm.at ratzenlager (10 und 12 Betten) sowie ein Fünfbettzimmer. Der diesjährige Sommer ist für die Lechaschauer Alm übrigens ein ganz besonderer – immerhin feiert die Hütte heuer ihr 110-jähriges Bestehen.

Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit! Der Lebensmittelpartner Ihres Vertrauens www.speckbacher.at www.facebook.com/speckbacher.at

Folgende Veranstaltungen sind geplant... • 26. Juni: Almfest ab 11 Uhr mit den „Alpengrageeler“ • 24. Juli: Frühschoppen ab 11 Uhr mit „Die Tiroler“ • 15. August - Hoher Frauentag: Almfest ab 11 Uhr mit „Die Tiroler“ • 28. August - 110 Jahre Lechaschauer Alm: 10:30 Uhr Bergmesse und anschließend Almfest mit der Harmoniemusik Lechaschau • 18. September: Frühschoppen ab 11 Uhr mit der „Tanzmusik Heiterwang“

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Umbau Winnebachseehütte abgeschlossen Das beliebte Wanderziel ist jetzt noch umweltfreundlicher und komfortabler Winnebachseehütte | Familie Michael und Nina Riml | Gries 30 | Längenfeld Tel. 0660 1444185 | winnebachseehuette@aon.at | www.winnebachseehuette.com

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Die Winnebachseehütte auf 2.361 Metern hoch oben über Gries im Sulztal ist ein Kleinod in den Stubaier Alpen und ein beliebtes Ausflugsziel sowie ein wichtiger Stützpunkt für Kletterer, Skitourengeher, wanderfreudige Familien und Feinschmecker. Um den Komfort für die Gäste und das Hüttenwirte-Team rund um Michael und Nina Riml zu verbessern, wurde in den vergangenen Jahren seit 2015 Schritt für Schritt ein Generalumbau vorgenommen. In der ersten Phase wurden vor allem Stube, Küche und Schlafräume erneuert und auch 2021 und 2022 wurde fleißig investiert und renoviert. Der Hofer Alpenverein, dem die im Jahr 1901 gebaute Hütte gehört und der heuer sein 125-jähriges Jubiläum feiert, hatte sich einen ambitionierten Zeitplan gesetzt und bereits früh im Jahr mit den Arbeiten begonnen, als noch eine dicke Schneeschicht Hütte und Umgebung bedeckte. Der strapaziöse Einsatz hat sich gelohnt: Pünktlich zum Start der Sommersaison Ende Juni kann Hüttenwirt Michael Riml mit seinem Team wieder die Gäste begrüßen. Von einer Baustelle wird dann kaum noch etwas zu sehen sein. ENERGIEAUTARKE BIOLOGISCHE KLÄRANLAGE Gezielter Umweltschutz legt zu Recht auch im Hochgebirge strenge Maßstäbe an, daran müssen sich die Hütteneigentümer halten und dafür sorgen, dass ihre Gebäude dementsprechend ausgestattet werden. Um den hohen Umwelt- und Naturschutzauflagen in Tirol gerecht zu werden, wurde deshalb auf der Winnebachseehütte die Kleinwasserbeseitigungsanlage durch eine biologische Klärstufe erweitert. Und weil auch beim in die Jahre gekommenen Lifthaus der Materialseilbahn dringender Renovierungsbedarf gegeben war, wurde dieses aufgestockt und mit einem neuen Winterraum samt zehn Schlafplätzen und Herd versehen. Zusätzlich integrierte man dringend notwendige Lagerräume. Durch die Ausrüstung des Lifthauses mit einer Photovoltaikanlage kann die biologische Kläranlage autark betrieben werden. UMWELTGÜTESIEGEL Familie Riml, die bereits selbst eine Institution ist, weil sie seit knapp 70 Jahren die Hütte gepachtet hat (1955 begann Michael Rimls Vater als Hüttenwirt auf der Winnebachseehütte, während Michael und Nina nun schon seit dreißig Jahren Hüttenpächter sind), freut sich über die Investitionen. Michael Riml: „Der Umbau ist wirklich gelungen und erleichtert uns die Arbeit sehr, allein schon die zweckmäßige Küche macht die ganzen Abläufe viel einfacher. Auch im Bereich Umweltschutz, der uns ein großes Anliegen ist, sind wir jetzt wieder top aufgestellt und haben dafür auch das neue Umweltgütesiegel bekommen!“


Besonders und doch ganz normal Ihre Trisomie 21 hindert Maria Trojer aus Zams nicht am literarischen Schaffen „Wenn man verliebt ist, wird das Herz ganz rot“: So lautet eines der zahlreichen kurzen oder längeren Gedichte aus der Feder von Maria Trojer aus Zams, in denen sie am liebsten Gefühle mit Worten einfängt. Die 33Jährige arbeitet als Kindergartenhelferin, in ihrer Freizeit dreht sich alles ums Lesen und Schreiben. Heuer im Frühjahr wurde einer ihrer Texte sogar mit einem Literaturpreis ausgezeichnet. Ihre Gedichte bringt Maria immer erst handschriftlich aufs Papier, anschließend werden sie abgetippt, gespeichert, ausgedruckt und von Bernadette, ihrer Mutter, in einer Mappe abgelegt. Für den Fall, dass die Zammerin gerne schreiben möchte, aber noch keine Idee hat, worüber, gibt es eine simple Lösung: „Dann mache ich Yoga. Danach fällt mir immer etwas ein“, verrät Maria. Seit ein paar Jahren nimmt die 33-Jährige am alljährlichen Literaturwettbewerb des Verein Ohrenschmaus teil, der sich an Autoren und Autorinnen mit intellektueller Beeinträchtigung richtet. „Zu einem bestimmten Thema kann pro Teilnehmerin ein Text eingereicht werden“, erklärt Bernadette. Letztes Jahr sollten Gedichte rund um „Luftsprünge“ verfasst werden.

Süße Belohnung Bei der Ohrenschmaus-Preisverleihung am 21. März, dem WeltDown-Syndrom-Tag, wurde Maria in Wien für ihre Einsendung mit dem sogenannten SchokoPreis ausgezeichnet. Was Literatur mit Schokolade zu tun hat? „Die Siegertexte werden im kleinen Format gedruckt und liegen ab Herbst den Zotter-Schokoladetafeln bei“, klärt Bernadette auf. Bereits im Jahr vorher schaffte es Maria mit ihrem Text „Der Ohrwurm“ auf die Ehrenliste des Vereins, in dessen Jury unter anderem Schriftsteller Felix Mitterer sitzt. Doch nicht nur der Verein Ohrenschmaus darf sich über das literarische Werken der Oberländerin freuen, auch beim Ohrenkuss, ei-

In Gedichten verpackt Maria Trojer aus Zams ihre Gedanken und Gefühle. Im März wurde die 33-Jährige in Wien mit einem Literaturpreis geehrt. Fotos: Schrott

ner deutschen Zeitung, verfasst von Menschen mit Trisomie 21, hilft sie tatkräftig mit. „Dort bin ich so etwas wie eine Korrespondentin im Ausland“, erzählt Maria stolz. Außerdem wurden ihre Texte schon mehrmals in gebundener Form in der regelmäßig erscheinenden Gedichtsammlung „Die Wortfinder“ publiziert. Ein kleiner Auszug aus Marias Gedanken zur Frage „Was ist Freundschaft?“: „Kaufen kann man Freundschaft nicht. Bezahlbar ist es nicht. Man kann nur Freunde sein. Beste Freunde hat man überall. Eine Freundin kann gut zuhören, wenn man Probleme hat. Oder über Buben zu reden. Einfach nur zusammen sein, wie es Freunde gerne machen.“

ren Hauptschule in die Sonderschule gewechselt hatte, erkannten wir erst so richtig ihr Talent für Schrift und Sprache.“ Von da an förderten Eltern und Lehrkräfte vor allem diesen Bereich – mit Erfolg. „Heute kann ich gut lesen und schreiben und mache wenige Fehler“, betont die 33-Jährige. Auch ganze Romane stellen für sie kein Problem dar. Welche sie am liebsten liest? „Liebesromane oder Krimis von Didi Wachter“, verrät die Autorin, die glücklich an einen Kindheitsfreund vergeben ist.

Neue Aufgaben meistern Nach der Sonderschule ging es für

Maria in die Berufsvorschule Jupident in Schlins in Vorarlberg, wo sie gemeinsam mit anderen Menschen mit Lernschwäche Grundzüge für ein selbstständiges Leben erlernte. In Wohngruppen werden dort Dinge wie Kochen, Putzen und Waschen geübt, außerdem meisterte Maria die Herausforderung, mit den Öffis zwischen Zams und Schlins zu pendeln. Die neugewonnene Selbstständigkeit ermutigte die Oberländerin dazu, sich um eine Stelle als Kindergartenhelferin in Zams zu bewerben. Bernadette weiß: „Das ist auf jeden Fall außergewöhnlich, dass ein Mensch mit Down-Syndrom diese Tätigkeit ausübt.“ Zu Beginn machte die 33-Jährige ein Praktikum, welches in eine Probezeit überging, bis ihr die Stelle schließlich fix zugesagt wurde. „Heute arbeite ich 20 Stunden in der Woche in der Häslein-Gruppe. Meine Aufgaben sind unter anderem Aufräumen und beim Mittagstisch helfen“, berichtet Maria, die seit mittlerweile 13 Jahren nicht mehr aus dem Kindergarten wegzudenken ist. Außerdem spielt sie mit den Kindern und liest ihnen vor. Lustig ist, dass Maria nun mit ihrer ehemaligen Kindergartentante zusammenarbeitet. „Sie war früher schon offen, ein Kind mit Beeinträchtigung bei sich in der Gruppe aufzunehmen und gab Maria später eine Chance, sich im Berufsleben zu beweisen“, lobt Bernadette. Maria sieht ihre Situation realistisch: „Irgendwie bin ich schon besonders, aber irgendwie auch ganz normal.“ (nisch)

Verstecktes Talent Die Kindergarten-, Volksschulund einen Teil ihrer Hauptschulzeit verbrachte Maria in Integrationsklassen und konnte teilweise auf eine Stützlehrperson zurückgreifen. „Anfangs hat das immer sehr gut funktioniert, es wurde aber zunehmend schwieriger“, erinnert sich Bernadette, die vor ihrer Pensionierung als Lehrerin tätig war. „Als Maria nach drei Jah21. Juni 2022

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Beim Sommerfest der Uni Landeck trafen lokale Promis auf Studierende und ihre Lehrpersonen

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Die Landecker sind stolz auf ihre Universität. Dass die Uni Innsbruck in der Oberländer Bezirksmetropole eine Außenstelle betreibt, an der junge Menschen Fächer wie Wirtschaft, Gesundheit, Sport und Management studieren können, freut auch die vom Tourismus geprägte Unternehmerschaft in der Region. Beim diesjährigen Sommerfest nützten zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft die Gelegenheit, sich mit den angehenden Akademikern und deren Professoren auszutauschen.

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Der Leiter des Landecker Studiengangs Dozent Peter Heimerl und seine drei administrativen Assistentinnen Theresa Monz aus Imst, Bettina Folie aus Nauders und Sonja Achenrainer aus Tösens begrüßten knapp 200 Gäste zum Sommerfest. Drei Lehrende an der Uni Landeck. Marius Mayer unterrichtet Regionalökonomie und Destinationsmanagement, Alexander Plaikner Marketing und Unter-

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nehmensgründung und Harald Stummer Organisation und Gesundheitswesen. Auch die Vertreter des Landecker EU-Regionalmanagements Joachim Nigg und Eva Hergel pflegen eine intensive Zusammenarbeit mit der Oberländer Außenstelle der Universität. Zwei Bildungsexperten mit politischem Hintergrund: Schuldirektor und Stadtrat Peter Vöhl genoss den Smalltalk mit Ex-Landesrat UMIT-Vizerektor Bernhard Tilg. Auch Stadtrat Philipp Pflaume, Gemeinderätin Monika Rotter, Vizebürgermeister Mathias Niederbacher und der Job-Vermittler Markus Noppeney freuen sich über das gute Angebot am Bildungsstandort Landeck. Drei Akademikerinnen beim fachlichen Austausch: Die Imsterin Ursula Scholl-Grissemann unterrichtet Marketing, Elisabeth Happ aus Grinzens Sportmanagement und die aus Telfs stam-

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mende Gertraut Zeindl, Historikerin im Landesarchiv, kam mit ihrem an der Uni unterrichtenden Mann Alexander Plaikner zum Sommerfest. Robert Ranzi von der Standortagentur Tirol erinnerte sich beim Fest an seine Jugendzeit, als er als Rockmusiker im alten Kino Landeck auftrat. Der gebürtige Landecker Universitätsassistent Martin Stubenböck unterrichtet in seiner Heimatstadt Finanzwirtschaft. Lokale Prominenz. Ewa Zanon, der pensionierte Abteilungsvorstand an der Pädagogischen Akademie in Stams, Ingomar Öhler, Rechtsanwalt Wilfried Leys und sein Mitarbeiter Andreas Praxmarer sowie der Geschäftsführer der Ortswärme Zams Manfred Zanon. Der immer noch aktive Zahnarzt und Hobby-Musiker Wolfgang Kopp genoss mit seiner Ehefrau und Assistentin Marianne den Abend.

10 Der Schlagzeuger Max Schrott aus Roppen, Bassist Darko Peranovic und der Imster Keyboarder Felix Heiß sorgten mit ihrem „Trio Drehwerk“ für die musikalische Umrahmung. 11 Der neue Talkesselmanager Florian Schweiger nützte das Sommerfest zum Austausch mit dem Landecker Bürgermeister Herbert Mayer. 12 Markus Gmundner und Patrick Schwarz, die beiden Geschäftsführer der Cateringfirma Schwarz, machten das Service der Gäste zur Chefsache. 13 Die aus Serfaus stammende Studentin Angelika Wachter freute sich über den Besuch ihrer obersten Vorgesetzten UMITRektorin Sandra Ückert. 14 Ausgelassene Stimmung herrschte auch unter den Studierenden. Raphael Müller aus Landeck stieß mit der Hotelierstochter Teresa Haslwanter aus Habichen im Ötztal auf einen gelungenen Abend an.

Fotos: Eiter

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Hausmusik schweißt die Familie zusammen Zum 60. Geburtstag vom Papa brachte die Familie Rainer ihre erste CD auf den Markt Mit elf Jahren blies er in seiner Heimatgemeinde Sillian zum ersten Mal in seine Klarinette. Als er mit 15 Jahren als Lehrling bei den Planseewerken ins Außerfern wechselte, fand er dort auch familiär sein Glück. Seine aus Unterpinswang stammende Frau Ulrike schenkte ihm vier Kinder. Mit ihnen – Doris, Bernhard, Martin und Magdalena – spielt der mittlerweile 63jährige Ernst Rainer seit mehr als 30 Jahren Hausmusik. Zu seinem 60er wurde eine CD aufgenommen, die jedoch wegen Corona erst jetzt offiziell präsentiert werden konnte. So gesehen ist der Titel des Tonträgers „Dass i des neamo doloebe“, also „Dass ich das nochmal erlebe“, absolut in unsere Zeit passend. „Irgendwie schräg, dass wir auf diesen Moment so lange warten mussten. Aber inzwischen bin ich pumperlgsund in Pension. Und so hatte ich jetzt eigentlich mehr Zeit für dieses prägende Ereignis“, sagt der gebürtige Osttiroler, der als Werkmeister im Außerferner Metallwerk auf ein erfülltes Berufsleben zurückblicken darf. Trotz Erfüllung im Job hat Ernst zeitlebens für seine Musik gebrannt. Und besonders stolz ist er auf seine hochmusikalischen Kinder, die ihr Hobby teilweise zum Beruf gemacht haben. Ernst Rainers Leidenschaft ist die Blas- und die Volksmusik. Seine

gesamte Familie spielt in der örtlichen Kapelle. Und privat verwandeln die Rainers ihre Stube regelmäßig in eine kleine Konzerthalle. Die „Rainer Hausmusig“, wie Ernst sein musikalisches Familienunternehmen nennt, gibt es bereits seit Anfang der 90er-Jahre. „Wir hatten seither schon auch einige öffentliche Auftritte. Höhepunkte waren die erfolgreiche Teilnahme beim Alpenländischen Volksmusikwettbewerb im Jahr 1994, eine Live-Sendung im ORF Landesstudio Vorarlberg, die Mitwirkung bei Sepp Forchers Klingendes Österreich im Oktober 2008 sowie die zweimalige Teilnahme bei Franz Poschs Mei liabste Weis in den Jahren 2012 und 2015. Trotz dieser unvergesslichen Momente ist es für uns noch immer am schönsten, wenn wir zuhause gemeinsam echte Volksmusik spielen“, verrät Rainer.

Stolz auf die Kinder Wichtig ist dem Vollblutmusiker, dass aus allen seinen vier Kindern etwas geworden ist. Die 42-jährige Doris ist Kindergärtnerin und spielt Hackbrett. Der 41-jährige Posaunist Bernhard ist Vermessungstechniker, spielt die Steirische Harmonika und leitet seit zehn Jahren als Kapellmeister die Musikkapelle in Pinswang. Der 35-jährige Martin ist bei den Wiener Symphonikern Profimusiker und unterrichtet an der Universität Graz Klarinette. Die 31-jähri-

Sein Geschenk zum 60er bekam Ernst Rainer erst mit 63. Aber die Erfüllung eines Herzenswunsches kommt nie zu spät! Fotos: Ulrike Rainer

ge Magdalena spielt ebenfalls Klarinette, zu Hause Harfe und arbeitet als Grafikerin beim Landestheater in Innsbruck. Mitglied der Hausmusik sind auch Bernhards Frau Judith – die Kindergärtnerin spielt Gitarre – sowie Ernst Rainers Neffe Hansjörg Haller. Der 41-Jährige leitet als Selbstständiger eine IT-Firma mit 90 Mitarbeitern, der virtuose Trompeter

Ein Bild von der CD-Präsentation in der Kellerei Reutte: Martin, Hansjörg, Judith, Magdalena, Bernhard, Doris und Ernst.

lässt es sich aber nicht nehmen, in seiner spärlichen Freizeit bei der Außerferner Stubenmusik den Kontrabass zu zupfen.

Mama als Managerin „Und unser allerwichtigstes Mitglied steht gar nicht auf der Bühne“, macht Ernst Rainer seiner Frau eine Liebeserklärung. „Ulrike hält uns bei allem, was wir tun, den Rücken frei. Das geht los mit der Kinderbetreuung unserer Schar an Enkeln bis hin zum Kochen. Außerdem macht die Mama und Oma alle unsere Pressefotos und ist die gute Seele bei allen organisatorischen Aufgaben, auch zuletzt bei der Aufnahme unserer CD“, lobt der Vollblutmusiker seine Angetraute, die sich auch um die Vermarktung des neuen Tonträgers kümmert. Diesen gibt es übrigens samt den Noten beim Musikverlag ABEL (Tel. +43 5510 7000, E-Mail info@abel.at), bei Ernst Rainer unter rainere3008@gmail.com oder beim TVB Reutte. (me) 21. Juni 2022

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An die 500 SchülerInnen der LMS Ötztal begeisterten beim Open Air in Sautens

Fotos: Hirsch

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Bei traumhaften Wetter und bester Stimmung ging das Open-Air-Konzert der LMS Ötztal in Sautens über die Bühne. An die 500 junge MusikerInnen begeisterten die ZuhörerInnen in der Kalkofen Arena. Präsentiert wurde die ganze Palette des Angebots der Landesmusikschule Ötztal. Es wurde gespielt, gesungen und getanzt. Drei Stunden voller Leben, Freude und Fröhlichkeit. 1 LMS Direktor Klaus Strobl und Raika Vorstand Manfred Scheiber vor der Verleihung des Förderpreises der LMS Ötztal. Dieses Jahr ging der Preis im Wert von 400 Euro gestiftet von der Raika Ötztal an die Gitarristin Tamara Stokanovic. 2 Gebi Leiter, Michael Hackl und Dominik Rettenbacher gönnen sich noch eine letzte Erfrischung, bevor es für die Musiker der MK Sautens heißt sich in Schale zu

werfen. 3 Edelbrandsommelier Nina Auer und Trachtenobmann Günter Schöpf noch entspannt vor dem großen Ansturm. Beide immer zur Stelle, wenn es gilt, die Gläser nicht leer werden zu lassen. 4 Carina und Günther Hackl behielten bei der Ausgabe Bons charmant und mit viel Sautner Witz den Überblick über das Angebot an Speis und Trank. 5 MK Sautens Obmann Christian Hackl, Hubert Maurer als begeisterter Musiker und Nico Maurer voll Vorfreude auf die kommenden drei Stunden voller Musik. 6 Laura Hackl und Magdalena Schöpf, die den Geigenbogen zum Open Air gegen den sprichwörtlichen Kochlöffel eingetauscht hat, servierten gekonnt Bratwurst, Schnitzel und Pommes. 7 Lehrerin Jazmin Bobita

Andrejcsik am Klavier und Lehrer Joachim Pedarnig am Kontrabass begleiteten und unterstützten den einen oder anderen Auftritt der jungen MusikerInnen. 8 Elias Köfler strahlt mit seiner stolze Oma Maria-Rita Pallhuber nach dem erfolgreichen Auftritt der „Steirischen“ um die Wette. 9 Gebhard, Judith und Renate Schöpf bejubelten mit geballter Familienkraft den Auftritt ihrer (Enkel)-Tochter. „Nach den vielen Jahren des Übens und Lernens klingt die Geige richtig schön“, schwärmt Mama Judith. 10 Immer gut gelaunt und mit viel Musik im Herzen leiten Katharina Kuen und Theresa Schapfl ihre SchülerInnen durch die Musikschuljahre. Den Enthusiasmus beider Lehrerinnen hört man förmlich aus den Instrumenten der SchülerInnen springen.

FREITAG, 8. JULI 2022 19.30 Uhr Einmarsch der Musikkapellen Heiligkreuz (DE) und Mieming, anschließend Konzert der MK Heiligkreuz im Festzelt 20.00 Uhr Bieranstich mit Freibier 21.00 Uhr Konzert der Musikkapelle Mieming 22.00 Uhr „Höllawind aus dem Zillertal“

SAMSTAG, 9. JULI 2022 14.00 Uhr Festakt in „Barger’s Anger“, Gasthaus Sonne 15.00 Uhr Aufmarsch zum Festgelände beim Musikpavillon mit anschl. Marschwertung bei der Volksschule 17.00 Uhr Konzert der Musikkapelle Nassereith, Imst und Piller 22.30 Uhr „Salvesenklang aus Tarrenz“

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Der böse Weg – Die europäische Verkehrsader über den Reschen

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Der „Bahnteil“ dieses spannenden Projektes, in dem Bahnen in der Terra Raetica geschichtlich beleuchtet werden, wird aktuell in der Turmgalerie auf Schloss Landeck ausgestellt. Eröffnet wurde diese Wanderausstellung am 10. Juni – zahlreiche Interessierten ließen sich diese geschichtlich hochkarätige Veranstaltung nicht entgehen. Über Zukunftsvisionen sprach Siegfried Gohm von der Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis 27. August in der Turmgalerie auf Schloss Landeck, täglich von 10 bis 17 Uhr. 1

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Besuchten die Ausstellungseröffnung: Künstler Erich Horvath,

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Christoph Wachter (Obmann-Stv. Museumsverein), Maria Jörg (Vorstandsmitglied Museumsverein), Anna Award-Konrad (Stadtarchäologie Hall) und Kuratorin Sylvia Mader. Die Gemeindeführung aus Nauders ist natürlich interessiert an geschichtlichen Hintergründen und nicht weniger an den Visionen der Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“, im Bild zu sehen ist der Bürgermeister Helmut Spöttl und sein Vize Karl Ploner, dessen Urgroßvater 1906 Gemeindevorsteher von Nauders war. Von ihm hat er noch Schreiben geerbt, die schon damals eine Bahnverbin-

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dung zur Sprache brachten. Siegfried Gohm von der Initiativgruppe „Pro Reschenbahn“. Der Landecker Werner Duschek ist „Eisenbahnliebhaber“ und ausgebildeter Straßenbahnfahrer. Tätig ist er in der Landeshauptstadt Innsbruck. John Koolen ist Dorfchronist in Ried und einer der Hauptakteure beim Buchprojekt „900 Jahre Ried“. Auch Vertreter von Landecks Stadtpolitik waren anwesend: Im Bild zu sehen Gemeinderätin Monika Rotter mit Bürgermeister Herbert Mayer. Unterhielten sich interessiert:

Fotos:Elisabeth Zangerl

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Georg Pfenniger, der sein technisches Know-how einbrachte und Peter Rotter, der Mann von Gemeinderätin Monika Rotter. 8 Robert Stefan, der Mediziner und (wie er selbst gesteht) „Hobbyhistoriker“ ist und in Ried lebt, kam mit Töchterchen Rosa zur Ausstellungseröffnung. 9 Heinz und Waltraud Frötscher aus Landeck mit Peter Gohm aus Zams. 10 Zwei Landecker unter sich: Harald Pesjak und Bruno Bock – die beiden erzählten, dass sie erst kürzlich mit ihrer „KartenspielRunde“ mit der Bahn nach Budapest gereist sind.

Praxis-Atelier feiert mit Kunst- und Fotoausstellung Eröffnung

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Erziehungswissenschaftler Florian Schiestl beendet gerade seine Ausbildung zum Psychotherapeuten und teilt sich die Praxisräumlichkeiten mit Erziehungswissenschaftlerin und Mentalcoach Patricia Aspalter, die mit Themenwegen auch die Natur ins psychotherapeutische Konzept mit aufgenommen hat. Als Kulturobfrau der Stadt Imst und ebenfalls Kunstschaffende gratulierte Barbara Hauser zur Eröffnung der Praxisgemeinschaft. Nathalie Kröss ist neben ihrer Arbeit als Psychotherapeutin – unter anderem für Kinder und Jugendliche – als freischaffende Künstlerin tätig und zeigte zur Feier einige ihrer Werke im Praxis-

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atelier. Neben der bildenden Kunst trugen Natalie Granitzer, Jasmin Granitzer und Selina Falch zur Praxiseröffnung mit ein paar Liedern musikalisch etwas zum Nachmittag bei. Katarzyna Capowicz nutzt die Räumlichkeiten als Fotostudio und präsentiert hier auch ihre fotografischen Kunstwerke. Stefanie Schiestl ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, den Arbeitsplatz ihres Mannes Florian einmal im Rahmen einer Feier zu besuchen. Fritz Melcher ist als klinischer Psychologe und Psychotherapeut selbst Mieter der Räumlichkeiten. Gabi Emberger kam als Malerkollegin von Natha-

Fotos: Dorn

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Zwei Jahre musste coronabedingt die Eröffnung des Praxis-Ateliers am ehemaligen Gottstein-Areal an der Bundesstraße 3 in Imst verschoben werden, doch nun war es so weit: Die inzwischen räumlich und personell erweiterte Praxisgemeinschaft von fünf Personen wurde offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Nun finden sowohl Psychotherapie und Psychologie als auch Kunst und Fotografie einen würdigen Rahmen. „In der Psychotherapie werden Menschen oft zum Malen ermutigt und darin bestärkt, an der Kreativität dranzubleiben, auch wenn es keinen Preis dafür gibt“, zeigte sich Nathalie Kröss, ihres Zeichens Initiatorin der Praxisgemeinschaft, klinische Psychologin und freischaffende Künstlerin, in ihrer Rede überzeugt.

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lie Kröss zur Feier. Psychologin und Psychotherapeutin Sylvia Sager ist die fünfte im Bunde der Praxisgemeinschaft, wozu ihre Schwiegereltern Venerand und Maria Sager herzlichst gratulierten und mit Ingwersaft anstießen.


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Zollfreies Einkaufserlebnis den Handel zwischen den Samnaunern und den Tirolern. Mit der Einführung des Zollwesens 1848 war damit aber Schluss. Ab sofort mussten alle Waren verzollt werden. Die Samnauner stiegen auf die Barrikaden und erwirkten 1892 ein Zollausschlussgebiet. Dieser Status blieb auch 1912 mit der Eröffnung der Samnaunerstraße von Martina nach Samnaun auf Schweizerischem Staatsgebiet erhalten; bis heute genießt das Bündner Dorf diesen Status – als einziges Gebiet in der Schweiz. Trotz des starken Franken ist das Einkaufen in Samnaun für Besucher aus dem Euro-Raum nach wie vor sehr attraktiv. Wer mit dem Auto nach Samnaun kommt, kann sich wegen des Wegfalls der Mineralölsteuer über billige Spritpreise freuen. So kostete am 10. Juni 2022 ein Liter Diesel nur 1,686 Euro und ein Liter Super nur 1,753 Euro. Und das Parken ist in Samnaun sowieso gratis. Da lohnt sich ein Ausflug ins Zollfreiparadies also doppelt.

Fotos: Andrea Badrutt

Topmarken zu attraktiven Preisen – und das Ganze verbunden mit einem schönen Ausflug. Samnaun macht es möglich! Das Zollfreiparadies auf rund 1.800 Metern Seehöhe bietet von Uhren und Schmuck über Kosmetika und Tabakwaren bis hin zu kulinarischen Spezialitäten oder Spirituosen für jeden etwas. Natürlich kann man auch den Tank des Autos kostengünstig füllen. Dank der Zollfreizone sind Bestpreise garantiert. Die wohl höchstgelegene Einkaufsmeile Europas bietet ihren Kunden mehr als 40 Shops, in denen man zollfrei einkaufen kann. Pro Person dürfen Waren für CHF 300 respektive EUR 300 ausgeführt werden. Zu beachten sind die Freimengen bei gewissen Produkten. Möglich macht das zollfreie Einkaufen in Samnaun ein schweizweit einzigartiger Status. Der Ort war früher relativ abgeschnitten und nur über eine Zufahrtsstraße über Tirol erreichbar. Das förderte

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Oetzer Infrastruktur ist fast am letzten Stand Großprojekt Einsatzzentrum auf mindestens nächstes Frühjahr verschoben Nach den Sanierungen, Umbauten und Erweiterungen der vergangenen Jahre befinden sich die öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde Oetz derzeit insgesamt auf einem ziemlich aktuellen Stand. Dass diese noch vor Corona und auch vor den Preissteigerungen im Baugewerbe vonstattengingen, darüber zeigt sich Bürgermeister Hansjörg Falkner erleichtert. Das geplante Großprojekt „Einsatzzentrum“ muss auf nächstes Jahr verschoben werden, der dafür notwendige Linksabbieger steht dagegen kurz vor Fertigstellung. Heute, am 21. Juni findet im Saal Ez die Präsentation der Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsprozesses „Zukunftsstrategie 2030“ statt. Ob Kindergärten, Schulen, Gemeindeamt, Verkehrsinfrastruktur, Freizeiteinrichtungen oder der im Frühjahr fertiggestellte Bauhof – in den letzten Jahren wurden in der Gemeinde Oetz einige bauliche Maßnahmen erledigt. Das ist auch mit ein Grund, weshalb für heuer keine großen Projekte geplant sind. Dass dagegen der Baustart des Einsatzzentrums auf frühestens nächstes Frühjahr verschoben ist, hängt laut Bürgermeister Hansjörg Falkner auch mit der unsicheren Lage im Baugewerbe zusammen. Solange man nicht wisse, wie die Preise weiter steigen, wolle man noch abwarten und noch keine Gewerke vergeben. Denn schon jetzt müsse man mit Kosten von acht Millionen Euro aufwärts

rechnen. Aus der Welt sei das Projekt deshalb aber keinesfalls, denn sowohl für Polizei und Feuerwehr als auch für den Arzt müsse eine Lösung umgesetzt werden, betont der Dorfchef. Zumindest der Linksabbieger, der Kosten von rund 250.000 Euro verursacht und als Zufahrt schon für den Bau des neuen Einsatzzentrums nötig sein wird, wird dieser Tage bereits fertiggestellt. Ebenfalls verschoben – und zwar auf unbestimmte Zeit – wurde der Bau eines Forstwegs, der der Gemeinde 120.000 Euro gekostet hätte und für den ein ornithologisches Gutachten nötig wäre.

len, bevor man sich im Gemeinderat mit der weiteren Vorgehensweise auseinandersetzen werde, erklärt der Dorfchef.

Oetzer Zukunftsstrategie

Baulich pausieren „Wir müssen ein bisschen auf die Bremse drücken und sparen“, sieht Falkner generell ein Kürzertreten durchaus positiv. Anders als reine Tourismusgemeinden hätte Oetz aber durch Corona keine allzu großen Einbußen an Kommunalsteuer hinnehmen müssen, zeigt sich der Kommunalpolitiker erleichtert: „Unsere Gemeinde lebt nicht nur vom Tourismus, sondern hat auch andere Betriebe, die während Corona teilweise sogar eine bessere Auftragslage als vorher hatten. Die Tourismusbetriebe, die Kurzarbeit angemeldet hatten, zahlten außerdem weiterhin Kommunalsteuer, wenn auch weniger als vorher. Deshalb hatten wir insgesamt nicht so große Einbußen, sondern sind mit einem blauen Auge davongekommen.“ Während man baulich pausiert,

Heute, am 21. Juni, kann man im Saal Ez mit Bürgermeister Hansjörg Falkner über die Zukunft der Gemeinde Oetz diskutieren. Foto: Dorn

zeigt man sich indes in Sachen Bürgerbeteiligung weiterhin aktiv: So fand am 14. Juni und damit leider bereits nach Redaktionsschluss die Präsentation der ersten ausgearbeiteten Studien für eine Ortsumfahrung durch das Land Tirol statt. Es handle sich bei den einzelnen Varianten um reine Studien, weshalb bisher noch keine weiteren Parteien wie beispielsweise Grundstücksbesitzer in die bis dato gesetzten Schritte miteingebunden wurden. Man hätte zuerst die Bevölkerung informieren wol-

Über den Ist-Zustand informiert wird die Bevölkerung außerdem über die Zukunftsstrategie 2030: Heute, am 21. Juni findet dazu um 19 Uhr eine öffentliche Versammlung im Saal Ez statt, bei der die Gemeinde und der Tourismusverband über bisherige und zukünftige Projekte informiert. Von der Strategie wurden insbesondere zwei Maßnahmen bereits umgesetzt, wie Falkner erklärt: Zum einen die Bettenobergrenze von maximal 150 Betten bei neu errichteten beziehungsweise 200 Betten bei bestehenden Betrieben oder solchen, die einen touristischen Mehrwert für die Region bringen. Außerdem werde man keine weiteren Freizeitwohnsitze mehr genehmigen, ergänzt Falkner. Damit greife man dem Entwurf der Vorbehaltsgemeindeverordnung des Landes vor, das sich derzeit in der Begutachtungsphase befinde und in dem Oetz zu jenen 148 Gemeinden gehört, in denen künftig die Schaffung weiterer Freizeitwohnsitze durch rigorose Sanktionen verhindert werden sollen. Außerdem schreibt die Gemeinde schon bisher ab einer Grundstücksgröße von 700 Quadratmetern oder der Lage im Ortskern einen Bebauungsplan vor, um so die Schaffung von leistbarem Wohnraum zu fördern. (ado)

6433 Oetz, Haupstraße 10, Tel. +43 5252/6011, office@thurner-franz.at, www.thurner-franz.at

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OETZ

Liebeserklärung an die Erdgöttin Oetzer Künstlerin Dora Czell trägt mit ihrem neuesten Werk zur Kultur ihrer Wahlheimat bei

„Mit dem Alter wächst die Liebesfähigkeit, aber auch der Mut zur Radikalität“, zeigt sich Dora Czell in ihrem 76sten Lebensjahr überzeugt. Vielleicht ist auch wegen dieser Ambivalenz in ihrem Leben der Titel ihres für Herbst geplanten Vortrags so gegensätzlich: Als „Liebeserklärung an die Erdgöttin oder das verlorene Paradies“ ist die Veranstaltung der Bücherei Oetz angekündigt, die am 17. November um 19 Uhr im Saal Ez in kulturelle und spirituelle Tiefen entführen wird. Diese zwei Seiten des Lebens sind es aber auch, die die Künstlerin in ihrem neuesten Werk, das der Mutter Erde gewidmet ist und denselben Titel wie der Vortrag trägt, zum Ausdruck bringt und das die Farbe Rot in ihrer ganzen Intensität zeigt. „Wie Nitsch sagt, ist Rot die Farbe der Liebe und des Schmerzes. Wir sind alle im Blut. Ich hab mich zu dieser Farbe durchgerungen, zu dieser Farbe der Liebe, des Schmerzes und des Lebens.“

Verletzte Schönheiten Czell, die schon seit vielen Jahren ihre Werke mittels Goldfäden „repariert“ und so ähnlich wie in der japanischen Kunst des Wabi-Sabi den Wert der Gegenstände bzw. Bilder steigert, bewahrt auch den Wert der Dinge in ihrem Atelier, wie der alten Thonet-Bank oder des bequemen Lehnstuhls. „Das ewige Neuerzeugen kostet uns die Energie, die wir woanders dringender brauchen“, appelliert die Künstlerin gegen die Wegwerfkul-

Foto: Dorn

Dora Czell ist hierzulande beileibe keine Unbekannte: Schon als sehr junge Frau lockte die studierte Malerin und Kunsthistorikerin Freunde der bildenden Kunst zu Ausstellungen wie jener im Imster Rathaussaal 1968, wo sie Werke ausstellte, die sie in halb Europa gemalt hatte. Heute gibt sie sich bedachter und freut sich darauf, ihr neuestes Werk demnächst an der eigenen Hauswand in Oetz zu präsentieren und im November einen Vortrag über die Erdgöttin im Saal Ez zu halten.

Dora Czells neuestes Werk wird demnächst für Spaziergänger sichtbar an der Fassade ihres Haus zu hängen kommen.

tur. Nicht nur den Dingen, sondern auch den Menschen und der Natur mit Respekt entgegenzutreten, fordert die Wahloetzerin: „Wenn wir liebesfähig sind, ist die Welt so, wie wir uns wohlfühlen“, hat sie eine einfach klingende Formel zum Glück parat. Der momentane Zustand der Welt indes lässt die pensionierte Kunsterzieherin am Gymnasium Imst und am Borg Innsbruck ratlos, aber optimistisch bleibend zurück: „Dass die Menschen immer wieder Kriege anfangen, ist mir unverständlich. Aber wir werden es

wohl mit gemeinsamer Kraft schaffen, den Frieden immer wieder zu erneuern.“

Getragen von der Natur Als Tochter eines sehr religiösen, in Geschichte promovierten Vaters und einer Mutter, die als eine der ersten weiblichen Absolventinnen der Universität für Bodenkultur in Wien den wissenschaftlichen Weg gewählt hatte, wuchs Czell in einem Bauernhof im Tiroler Unterland auf und bekam wohl durch die Bodenproben, die sie schon als Kind mit ihrer Mutter sammelte,

einen frühen Bezug zur Mutter Erde. In ihrem neuesten Werk steht diese im Zentrum eines langen und schmalen Ölbilds auf Aluminium. Die Pfingstflamme, die nun über Mutter Erde schwebt, hat die Künstlerin indes erst später hinzugemalt. Sie ist nun die Ergänzung zu den Friedenstauben, die die schematischen Ähren umkreisen, wie Czell erklärt. „Wir sind getragen von der Natur und mit der Natur. Die Friedenstauben symbolisieren die himmlischen Wesen. Wir können uns nicht von diesem Himmlischen trennen.“ (ado)

Skatepark Oetz wird eröffnet Verein Flugmodus hat der Gemeinde eine neue, öffentlich zugängliche Freizeiteinrichtung beschert Es war die Begeisterung ihrer Kinder, die drei Oetzer Väter dazu bewogen hat, in Eigenregie einen Skatepark zu errichten: Markus Schwaiger, Rudi Wyhlidal, Tom Greil und zahlreichen Helfern ist es zu verdanken, dass Skater nun im Vorderen Ötztal eine hochwertige Anlage finden, die sie kostenlos nutzen können. Die Gemeinde hat einen großen Teil der Materialkosten übernommen. In unmittelbarer Nähe zum Oetzer Schwimmbad wird in Kürze

ein Skatepark eröffnet. Dank der Initiative und Arbeit dreier Väter wurde auf einer rund 500 Quadratmeter großen Fläche des Tourismusverbands, der diese kostenlos zur Verfügung stellt, in den letzten Wochen gebaggert, aufgeschüttet und betoniert. Zuvor trafen sich die Jugendlichen gerne auf anderen Plätzen, wo sie mitunter nicht gern gesehen waren. „Wir konnten nicht etwas fordern und dann selbst nichts machen. Uns haben in der Planung und Ausführung auch ein paar Experten mehr oder weniger unentgeltlich gehol-

fen. Wir betonieren alles selber und hatten an manchen Tagen mehr als zehn Helfer“, zeigt sich Vereinsobmann Markus Schwaiger begeistert von der Mitarbeit zahlreicher Helfer. Nur die Asphaltierungsarbeiten habe man an eine externe Firma übergeben müssen.

Eigenleistung Am hinteren Teil des Platzes wird zukünftig ein Betonpool mit verschiedenen Abschnitten Skateboarden für alle möglich machen. Am vorderen Teil werden ‰ 21. Juni 2022

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zwei mobile Rampen aufgestellt, die jeweils im Winter abgebaut und Parkplätzen der Bergbahnen weichen werden. Die Toilettenanlage des Schwimmbads sowie das Büffet sind für die Skater zusätzlich frei zugänglich. Insgesamt wird der Platz rund 55.000 Euro kosten, wobei die Gemeinde 35.000 Euro fix plus 10.000 Euro Ausfallshaftung im Falle fehlender Sponsorengelder übernehmen wird. Dass die Errichtungskosten für die Gemeinde verhältnismäßig niedrig ausfallen, ist zum einen der hohen Eigenleistung des Vereins geschuldet, zum anderen der Hilfe von Sponsoren, die ebenfalls den Platz mitfinanzieren.

Flugmodus Und auch wenn der Platz künftig

kostenlos für alle zugänglich sein wird, freut sich der Verein doch über zahlende Mitglieder: Dank eines Sportbonus wird der Mitgliedsbeitrag von jährlich 30 Euro heuer vom Land um zusätzliche 90 Euro aufgestockt, wovon auch Haftpflicht-, Rechtschutz- und Unfallversicherung der Mitglieder gezahlt werden. Wer sich für die Arbeit des Vereins und insbesondere für ihren Skatepark interessiert, kann sich auf dessen Homepage www.flugmodus.tirol oder auf dessen Instagram-Account flugmodus.ez informieren. Schon jetzt ist das Feedback sehr positiv, wie Schwaiger von den Bauarbeiten weiß: „Es kommen immer wieder Skater vorbei, die sagen, das wird der beste Park, den sie kennen.“ (ado)

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Fotos: Agentur CN12 Novak

Der neue Skatepark wird dank der Arbeit des Vereins Flugmodus und zahlreicher Helfer demnächst eröffnet. Foto: Wyhlidal

Doppelt Matt, einmal Moser Literatur und Musik im Garten der Bücherei Stams Sie sind weder verwandt noch verheiratet. Doch schreiben tun sie beide. Und nun tragen Roswitha Matt und Manuel Benjamin Matt auch gemeinsam vor. Musikalisch begleitet von Alexander „Moser“ Scheiber. Im Garten der Öffentlichen Bücherei Stams, bei freiem Eintritt am Donnerstag, dem 23.6., um 18.30 Uhr. Was alle Texte von Roswitha Matt eint, sind das Feuer und die Leidenschaft. Nicht nur am Papier, sondern gerade in der Darbietung. Die Imsterin, die 2019 zur Tiroler Meisterin im Poetry Slam gekürt und knapp ein Jahr später auch mit dem Förderpreis des Landes

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Tirol bedacht wurde, versteht da zweifellos ihr Handwerk. Vorgetragen wird auswendig – und, wie sich’s in der Welt des Poetry Slam gehört, natürlich freistehend. Er, Manuel Benjamin Matt, hingegen sitzt lieber und schreibt über Erlebtes und Ausgedachtes, von Menschen und anderen Kuriositäten, über Trauer und andere Heiterkeiten. Musikalisch unterstützt wird das doppelte Matt-Lottchen von Alexander „Moser“ Scheiber: Mit Gitarre, vielleicht auch mit seiner Stimme – aber auf jeden Fall am Donnerstag, dem 23. Juni, um 18.30 Uhr im Garten der öffentlichen Bücherei Stams.

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Weisseespitze vergrößert Restaurantbereich Innovativer Familienbetrieb am Eingang des Kaunertals punktet mit Barrierefreiheit

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as Vier-Sterne-Hotel Weisseespitze von Familie Hafele, am Eingang zum wunderschönen Kaunertal gelegen, lässt mit Neuigkeiten aufhorchen. Von Ende April bis Mitte Mai wurde im Ganzjahresbetrieb mit 150 Betten und einem Stammgästeanteil von 70 bis 80 Prozent ein Umbau vollzogen. Dabei wurde insbesondere einer von drei Speisesälen gestaltet und bietet nun Platz für weitere 120 Sitzplätze. Das Highlight des neuen Genussbereiches ist unter anderem der begehbare Weinschrank, der im Herzen des Speisesaales zum Verkosten edler Tropfen einlädt. „Neu hinzu kamen außerdem großzügige Fenster und eine 20 Zentimeter dicke Isolierung“, erklärt Hoteldirektor Christian Santl, und weiter über die Neuerungen: „Wo jetzt die Zirbenstube ist, war früher zum Beispiel das Kinderspielzimmer. Wichtig war uns auch, dass der gesamte neue Gastronomiebereich barrierefrei bleibt. Wir haben ja die längste Rolli-Bar Tirols und sind ein Eldorado für Rollstuhlfahrer.“ Auf

WIR DANKEN FÜR DIE TOLLE ZUSAMMENARBEIT!

Barrierefreiheit wurde also ein besonderes Augenmerk gelegt, und bei der Einrichtung wurde bewusst das Auge auf moderne Elemente im Landhausstil gelegt. „Für die architektonische Planung und Umsetzung war die Tischlerei Tschallener aus Ried verantwortlich“, betont Familie Hafele, die stolz ist auf den Umbau „und ganz besonders aber auch auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die immer tatkräftig mit anpacken.“ Tatsächlich sind die Familie und ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein eingespieltes Team. Paul und Daniela ziehen mit den Seniorchefs Charly und Karin Hafele an einem Strang, um einen unbeschwerten Urlaubsaufenthalt zu garantieren. Während Paul als Küchenchef die Kulinarik passend zur Philosophie der Lebensfreude gestaltet, kümmert sich Daniela an der Rezeption und hinter den Kulissen dafür, dass es den Gästen an nichts fehlt. Charly steht der jungen Generation beratend zur Seite und ist Ansprechpartner für

Motorsport, ist doch das Hotel auch eine beliebte Destination unter Bikern. Karin ist mit viel Herzblut für „ihre Leute“, ob Familie oder Gäste, da und sorgt nebenbei für gute Stimmung. Für den gelungenen Umbau bedankt sich Familie Hafele mit Team herzlich bei allen bauausführenden Firmen. (Novi)

Wir gratulieren zum gelungenen Umbau und danken für die angenehme Zusammenarbeit.

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Lass uns darüber reden Die Sorgen von Männern und Burschen finden bei den Landecker Mannsbildern Gehör Bereits vor 15 Jahren öffnete die Beratungsstelle Mannsbilder in Landeck ihre Pforten. Heute mit dabei im Team: Pädagoge Christian Deimbacher, Theologe Ernst Ehrenreich, Psychologe Reinhard Pfandl und Logotherapeut Christian Mayer. Die vier Berater haben ein offenes Ohr für die Konflikte der Männer im Tiroler Oberland. Ihre oberste Maxime dabei: wertfrei und entschleunigt kommunizieren, im besten Fall mit einer Prise Humor. Einen Termin bei einem der Berater zu vereinbaren, ist denkbar einfach. „Anrufen, das Anliegen in ein paar Worten schildern, danach machen wir ein Treffen bei uns im Alten Widum aus“, erklärt Christian aus Imsterberg. Sein Namensvetter aus Telfs war beim Gespräch verhindert. Zwischen Erstkontakt und Erstberatung liegen im Durchschnitt zwei Wochen, was

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im Vergleich zu den anderen Tiroler Zweigstellen eine recht kurze Zeitspanne ist. Kommen dürfen Männer und Burschen ab zwölf Jahren. Zum Einzugsgebiet gehören – strenggenommen – der Bezirk Landeck und Imst. Reutte beheimatet seit rund zwei Jahren eine eigene Mannsbilder-Beratungsstelle. „In der ersten Einheit klären wir allgemeine Fragen und man schaut, ob man sich versteht“, beschreibt Reinhard. Die Chemie zwischen Berater und Beratenem müsse schließlich passen. Das Angebot der Mannsbilder ist kostenlos, ersetzt allerdings keine psychologische Therapie. Reinhard erläutert dazu: „Wir fungieren mehr als Begleiter und überweisen die Männer bei schwerwiegenderen Problemen an geeignete Stellen.“

Alltag, Job, Gewalt Die Themen, welche in den 50minütigen Beratungseinheiten zur

Sprache kommen, sind so mannigfaltig wie die Männer und Burschen selbst. „Die Hilfesuchenden sind bunt gemischt, egal ob auf Alter, Job, Herkunft oder Bildung bezogen“, informiert Ernst, der vor seiner Zeit als Berater Förster, später Priester im Kapuzinerorden war. Heute ist er verheiratet und Vater zweier Kinder. Er ergänzt: „Oft liegen die Probleme im Alltag: in der Beziehung, auf der Arbeit, in der Familie. Auch die Sexualität ist ein Thema, das belasten kann.“ Immer wieder gehe es auch um Gewalt. Dass Männer zwar

statistisch gesehen in den meisten Fällen Täter sind, dürfe nicht verschleiern, dass sie genauso Opfer sein können. Die Organisation, mittlerweile fünf Mal in Tirol vertreten, ist auch Anlaufstelle für behördlich verordnete Beratungen im Falle von häuslicher Gewalt. Derartige Fälle stellen allerdings eine Minderheit dar, der Großteil sucht die Mannsbilder freiwillig auf. Pro Woche betreut das Team zwischen acht und zwölf Termine.

Je früher desto besser Hat man(n) erkannt, Hilfe zu brauchen, sollte möglichst schnell gehandelt werden. „Der Leidensdruck wird durch das Warten nur größer“, weiß Christian aus Erfahrung. Ähnliches gilt für Burschen, die das Angebot der Mannsbilder in Anspruch nehmen. „Wenn Jungs bereits früh lernen, dass es normal und nicht peinlich ist, sich in schwierigen Lebenslagen Unterstützung zu holen, ist das enorm


viel wert“, betont Reinhard, der hauptberuflich als Therapeut tätig ist. So können Konflikte später im Leben bereits früher gelöst werden, meint er. „Viele erwachsene Männer sind es nicht gewöhnt, über Gefühle zu sprechen, da dies untereinander eher wenig vorkommt“, beschreibt Christian, der nebenbei als Musiker arbeitet. Frauen hätten in diesem Bereich kaum Berührungsängste, bei Männern hingegen schwinge oft die Angst mit, Schwäche zu zeigen. Die Mannsbilder bieten daher Raum für wertfreie Kommunikation, wo auch Dinge beredet werden können, die im Gasthaus mit Freunden eher nicht zur Sprache kommen.

Wer bin ich? Gerade bei Burschen in der Pubertät, aber auch in anderen Phasen der Selbstfindung taucht oft die Frage nach der eigenen Identität auf. Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Was macht mich zum Mann? „Das alles sind Gedanken, die einem auf der Suche nach dem richtigen Platz in der Gesellschaft begegnen können“, kommentiert

Reinhard. Durch das Verschieben der traditionellen Rollenverteilung gehen haltgebende Strukturen verloren, sind sie sich einig. Trotzdem sehe man den Wandel positiv. „Heute gibt es im Vergleich zu früher einfach mehr Optionen das Mannsein zu leben“, erklärt Ernst. Das sei einerseits erfreulich, andererseits gerade für junge Männer herausfordernd. „Wir spüren, dass die Auswirkungen der Pandemie als Verstärker für die Konflikte wirken. Covid kommt in unterschiedlichen Facetten in fast jeder Beratung vor“, so Reinhard. Häufig laste ein großer Druck auf den Schultern der Männer, weiß er: „Sie müssen Vater, Partner, Familienerhalter, Stütze sein. Da kann man schon einmal das Gleichgewicht verlieren.“ (nisch) Drei Viertel der Landecker Mannsbilder: Theologe Ernst Ehrenreich aus Navis, 45, Pädagoge Christian Deimbacher aus Imsterberg, 41, und Psychologe Reinhard Pfandl aus Landeck, 49 (v.l.). Gemeinsam mit Logotherapeut Christian Mayer aus Telfs (56), nicht abgebildet, beraten sie Oberländer Männer und Burschen in Krisen. Fotos: Schrott

Fiegl+Spielberger und Elektro Sonderegger bündeln Kompetenzen Die beiden Tiroler Elektrotechnikunternehmen Fiegl+Spielberger und Elektro Sonderegger schlossen sich im April 2022 zu einem Unternehmen zusammen. Werner Sonderegger möchte mit der Kooperation die Fortführung des Standortes, sowie die Sicherung der Arbeitsplätze nach seinem Ruhestand garantieren. Das Betriebsgebäude der Firma Sonderegger in Galtür wird als neue und eigenständige Niederlassung von Fiegl+Spielberger fortgeführt werden. Von den beiden Geschäftsführern Leonhard Neuner und Johannes Thurner wurde Projektleiter Matthias Freudenschuss mit der Leitung des Standortes Galtür betraut. Werner Sonderegger wird dem Unternehmen weiterhin unterstützend mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Innovation aus Tradition Seit seiner Gründung vor 95 Jahren ist Fiegl+Spielberger spezialisiert auf Planung, Verkauf, Installation und Wartung von Stark- wie Schwachstromanlagen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Betrieb, dem Fortschritt sowie stetige Verbesserung Herzensanliegen sind, kontinuierlich

weiter, verfeinerte und erweiterte seine Kompetenzen. Heute ist Fiegl+Spielberger eines der größten und erfolgreichsten Elektrotechnikunternehmen in Westösterreich und liefert Komplettlösungen für sämtliche Branchen: Alarmanlagen und Überwachungssysteme, Audiound Medientechnik, Automatiktüren, Brandmeldetechnik, Telekommunikation, Elektroinstallationen, Photovoltaik, E-Ladelösungen, Hotel-EDV und Keycards sowie Kassen- und Schanksysteme. Inzwischen zählt das Unternehmen über 500 Mitarbeiter/innen, davon 84 Lehrlinge. Fiegl+Spielberger ist einer der größten privaten Ausbildungsbetriebe Westösterreichs und wirkt dem Fachkräftemangel mit der Ausbildung eigener Fachkräfte entgegen. Viele Lehrlinge bleiben dauerhaft im Unternehmen. Ausgehend von Tirol baute Fiegl+ Spielberger über die Jahre acht weitere Niederlassungen in Österreich, Deutschland und der Schweiz auf. Seit kurzem kommt der neue Standort in Galtür dazu. Fiegl+Spielberger festigt mit dieser Fusion neben den Niederlassungen Ischgl, Längenfeld und

dem Servicestützpunkt Prutz seine Präsenz im Tiroler Oberland und kann somit noch stärker in der Region agie-

ren. Es werden auch laufend Lehrlinge im Bereich Elektrotechnik an allen Standorten gesucht. ANZEIGE

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Photovoltaik-Pflicht bei Neubauten kommt! Tiroler Wohnbauförderung forciert mit Ökopaket Entlastung und Nachhaltigkeit Die derzeitige Teuerungswelle macht auch vor Wohn- und Baukosten nicht Halt – die Gründe sind vielfältig und reichen von Auswirkungen der Corona-Pandemie über die derzeitigen kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine bis hin zur Klimakrise, weltweiten Lieferengpässen oder Produktionsrückständen. Um diesen Entwicklungen in Tirol entgegenzuhalten, beschloss die Tiroler Landesregierung letzten Dienstag ein umfassendes „Ökopaket“. Dieses soll mit September 2022 in Kraft treten. Konkret werden die Förderungen erhöht – und zwar für jene, die energiesparende Maßnahmen bei Neubauten und Wohnhaussanierungen setzen, ökologisch vorteilhafte Baustoffe verwenden, Gebäudebegrünungen umsetzen und Fahrrad- bzw. E-Bike-Abstellplät-

ze implementieren. Eine Photovoltaik-Anlage wird bei Neubauten künftig eine obligatorische Voraussetzung sein, um die Wohnbauförderung beziehen zu können.

Gashahn wird zugedreht Was im Neubau bereits gilt, wird nun auch im Bereich der Wohnhaussanierung umgesetzt: Gas als Energiequelle zum Heizen gehört der Vergangenheit an, auch der Umstieg auf Erdgas wird nicht mehr gefördert. Stattdessen werden der „Ökobonus“ für hochwertige Sanierungen sowie Förderungen für Dämmungen auf Basis nachwachsender Rohstoffe erhöht. Zudem wird der Maximalbetrag der „angemessenen Gesamtbaukosten“, die von Bauträgern für den Erhalt der Wohnbauförderung eingehalten werden müssen, um circa sechs Prozent erhöht.

Die Kosten für das Öko- und Entlastungspaket liegen jährlich bei über 34 Millionen, die an der richtigen Stelle investiert werden, wie LH Günther Platter betont. „Mit der Wohnbauförderung wollen wir Teuerungstendenzen entgegenwirken. Gleichzeitig setzen wir auf nachhaltige Maßnahmen, um die Energieautonomie weiter zu forcieren.“

Fördergrenzen erhöht Erhöhte Baukosten wirken sich nicht nur in höheren Mieten aus – es bestehe derzeit auch die Gefahr, dass Bauträger aufgrund der enormen Kostensteigerung keine neuen geförderten Wohnungen mehr bauen können. „Gemeinsam mit den Sozialpartnern haben wir beschlossen, die ‚angemessenen Gesamtbaukosten‘ um circa sechs Prozent zu erhöhen. Damit höhere Baukosten nicht zu höheren Mieten führen,

schaffen wir mit angehobenen Förderungskrediten einen sozialen Ausgleich“, sagt die zuständige LRin Beate Palfrader. Konkret erhält ein Bauträger in der verdichteten Bauweise damit künftig 1.650 statt 1.400 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche als Kreditförderung, bei Eigenheimen sind es 54.000 statt 45.000 Euro an Förderungen. „Mit der Tiroler Nachhaltigkeitsund Klimastrategie haben wir uns verpflichtet, im Wohnbau nur noch energiesparende und umweltfreundliche Bau- und Sanierungsmaßnahmen mit öffentlichen Geldern zu unterstützen. Die Photovoltaik-Pflicht beim geförderten Wohnbau, das Gasverbot bei Sanierungen und die Förderung von ökologischen Baustoffen sind die nächsten konkreten Umsetzungsmaßnahmen aus der Strategie“, betont LHStvin Ingrid Felipe abschließend.

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Das Tiroler „Ökopaket“ Bei Neubauten gilt künftig folgendes: • Pflicht für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen mit mindestens sieben Kilowatt Peak • Erhöhte Förderung für energiesparende Maßnahmen (Dämmung, Biomasseheizung, Wärmepumpe, Fern/ Nahwärmeanschluss) • Erhöhte Förderung für ökologisch vorteilhafte Baustoffe: Stärkung Holz als Baustoff; mögliche Kostenerhöhung im Vergleich zu nicht-ökologisch vorteilhaften Baustoffen nunmehr zehn Prozent (früher acht Prozent) • Förderung Gebäudebegrünung: Förderung für Dachbegrünung wird von 20 auf 50 Euro pro Quadratmeter begrünter Fläche erhöht; erlaubte Mehrkosten bei Gebäudebegrünung 100 statt 50 Euro pro Quadratmeter begrünter Fläche. • Neu: Einführung Förderung für Fassadenbegrünung in Höhe von 50 Euro pro Quadratmeter begrünter Fläche. • Erhöhte Förderung für Fahrradabstellplätze (auch E-Bike) – nunmehr 1.050 Euro pro Fahrradabstellplatz bei einer Wohnung mit 70 m2 Nutzfläche (bislang 700 Euro)

Beispiel: Ein Ehepaar mit zwei Kindern errichtet ein sehr gut gedämmtes Wohnhaus mit ökologisch vorteilhaften Baustoffen (Holzbauweise) mit 130 m2 Nutzfläche, Wärmepumpenheizung, 50 m2 Dach- und 30 m2 Fassadenbegrünung, Errichtung eines E-Bike Abstellplatzes. Folgende Förderungen sind künftig möglich: Kreditförderung: 54.000 statt bisher 45.000 Euro (plus 9.000 Euro); 5.000 Euro Kinderzuschuss (wie bisher); ökologische Förderungen: 26.320 statt bisher 13.960 Euro (plus 12.360 Euro aus dem neuen Ökopaket)

• Erhöhung Fördersätze bei verdichteter Bauweise (bis 250 Quadratmeter Nutzfläche): Durchschnittlicher Grundverbrauch ≤ 200 m2: + 250 Euro (1.650 Euro statt bisher 1.400 Euro); > 200 bis 250 m2: + 230 Euro (1.500 statt bisher 1.270 Euro); > 250 bis 300 m2: + 200 Euro (1.300 statt bisher 1.100 Euro); > 300 bis 350 m2: + 170 Euro (1.140 statt bisher 970 Euro) und >350 bis 400 m2: + 150 Euro (980 statt bisher 830 Euro) • Erhöhung Förderung ohne weiteren Grundverbrauch auf 1.300 Euro pro Quadratmeter (bisher 1.100 Euro) • Erhöhung Förderung für Eigenheime auf 54.000 Euro (bisher 45.000 Euro) Beispiel: Ein Ehepaar mit zwei Kindern erwirbt eine geförderte Eigentumswohnung mit 120 m2 Nutzfläche, Ø Grundverbrauch 200 m2. Förderungskredit neu: 120 m2 x 1.650 Euro = 198.000 Euro (bisher 168.000 Euro; das heißt: Förderungserhöhung um 30.000 Euro)

Bei Wohnhaussanierungen gilt Folgendes: • Erhöhung der höchstzulässigen förderbaren Kosten bei Wohnhaussanierungen. Damit steigen die maximalen förderbaren Kosten pro Wohnung mit 120 Quadratmetern um 24.000 Euro auf 132.000 Euro • „Raus aus Gas“ nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei Sanierungen – Ausschluss von ErdgasBrennwert-Systemen aus den Förderkriterien • Qualität: Die Ökobonus-Förderung, die für umfassende Sanierungen gewährt wird, konzentriert sich künftig auf qualitativ hochwertige Sanierun-

gen. Die Ökobonus-Förderung bei Gebäuden mit einer Nutzfläche unter 300 Quadratmetern steigt von 7.700 auf 8.800 Euro, bei Gebäuden zwischen 300 und 1.000 Quadratmetern von 12.650 auf 14.520 Euro und bei über 1.000 Quadratmetern von 18.150 auf 20.350 Euro. Für Eigenheime heißt das: + 1.100 Euro, bei Mehrfamilienwohnhäusern: + maximal 2.200 Euro • Erhöhte Förderung für Dämmungen auf Basis nachwachsender Rohstoffe: Der Einmalzuschuss wird von 40 auf 50 Prozent erhöht. Bei Kosten für Dämmmaßnahmen von 26.000 Euro beträgt die Förderung 13.000 Euro statt bisher 10.400 Euro

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Ein analoger und digitaler Zapfenstreich Walter Klinger, Oberst in Ruhe, schreibt Bücher über die heimische Militärgeschichte Unter dem Titel „Für Kaiser Max nach Mexiko“ hat er ein mehr als 400 Seiten umfassendes Buch geschrieben, das den Einsatz des österreichischen Freiwilligenkorps in den Jahren 1864 bis 1867 beschreibt. Das demnächst erscheinende biographische Werk „Im Dienste des Friedens“ handelt von Erlebnissen am Suezkanal und auf den Golanhöhen. Der inzwischen 86 Jahre alte pensionierte Imster Offizier Walter Klinger befasst sich seit seiner Pensionierung mit der Geschichte des Bundesheeres. Seine Plattform ist das Internet, wo er seine Homepage www.zapfenstreich.at täglich aktualisiert. „Körperlich halte ich mich mit der Gartenarbeit fit. Mit der Schriftstellerei versuche ich, der geistigen Verblödung zu entrinnen“, schmunzelt der rüstige Oberst au-

ßer Dienst, der sich erst kürzlich eine Geige gekauft hat, um auch seiner Muse aktiv zu frönen. Nach dem Tod seiner Frau Ingeborg vor einem Jahr lebt der fünffache Vater, siebenfache Opa und dreifache Uropa allein in seiner Wohnung im Imster Grissemann-Haus, wo er auch gerne in der dort befindlichen Bücherei „Wiederlesen“ zum Schmökern und Erzählen vorbeischaut. Zeit dafür nimmt er sich nur, wenn er nicht gerade am Computer sitzt, Artikel und Bücher schreibt und seine InternetSeite wartet.

B-Gendarm und Offizier Der in Klosterneuburg bei Wien als Sohn eines Hafnermeisters und Fliesenlegers geborene Walter Klinger trat nach der Matura im September 1955 der sogenannten B-Gendarmerie bei und absolvierte danach die Offiziersausbildung an der Militärakademie in Enns.

Das Schreiben von Büchern und das Gestalten seiner Internetseite mit Artikeln zur Geschichte des Bundesheeres hält den pensionierten Imster Oberst Walter Klinger auch im hohen Alter gesund und fit. Foto: Eiter

Im Dezember 1957 wurde er dem Vorarlberger Jägerbataillon 23 und zwei Jahre später der Brigade-Aufklärungskompanie 6 in Imst dienstzugeteilt. Seitdem lebt er in Imst. Seine bemerkenswerte Geschichte als Soldat, die er als ranghoher Oberst mit der Pensionierung im Jahr 1994 beendete, ist ebenfalls auf seiner Homepage beschrieben. Klinger war unter anderem Kompanie-, Kasernen- und Garnisonskommandant der Tragtierstaffel in Landeck, leitender Offizier bei zahlreichen Auslandseinsätzen und am Ende seiner Laufbahn Lehrender an der Heeresversorgungsschule in Wien.

Ein Soldat des Friedens Walter Klinger, der sich aktuell auch sehr nachdenklich mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt, sah sich zeitlebens als Mann des Friedens. „Für mich hatte das Heer eines neutralen Staates immer die vorrangige und wichtige Aufgabe, durch Präsenz bei Konflikten Eskalationen zu vermeiden“, sagt der Militärkundler, der hofft, dass die russische Offensive doch noch auf diplomatischem Weg gelöst wird. An einen Dritten Weltkrieg und den Einsatz von Atomwaffen glaubt er nicht. Fest überzeugt ist er hingegen von der Kraft und Macht der Geschichte. „Wer sich mit der Historie kriegerischer Auseinandersetzungen beschäftigt, der versteht die unterschiedlichen Kulturen und Be-

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findlichkeiten der jeweiligen Völker“, verleiht der Oberst in Ruhe seiner Forschungsarbeit die ihr zustehende Bedeutung. Daher will er demnächst auch ein Werk herausbringen, das sich mit dem JomKippur-Krieg beschäftigt, der im Oktober 1973 zwischen Ägypten, Syrien und Israel stattgefunden hat. „Außerdem hätte ich noch ganz viel Material, Dokumente und Fotos von der Garnison Imst. Auch das würde für eine umfangreiche Publikation reichen“, zeigt sich Klinger tatkräftig.

Zum Alter stehen! An einen drohenden Weltuntergang und beängstigende Verschwörungstheorien glaubt Klinger nicht. Seinen lebensbejahenden Charakter beschreibt die Tatsache, dass er im Glashäuschen seines Balkongartens schon wieder Tomaten, Gurken und anderes Gemüse anbaut. „Man weiß in meinem Alter nie, was morgen kommt. Aber man muss das Hier und Jetzt genießen, positiv denken und sich körperlich wie geistig fit halten. Ich tue das beim Spazierengehen, bei der Gartenarbeit und beim Schreiben. Obwohl ich alleine lebe, habe ich mit meinen Kindern, Enkeln und Urenkeln, aber auch mit meinen Brieffreunden im Internet jede Menge soziale Kontakte. Das hält jung“, schmunzelt Walter, der vor allem ein Lebensmotto hochhält: „Man muss zu seinem Alter stehen!“ (me)


Zeitgemäßer Bauhof in Landeck Die Stadtgemeinde Landeck plante bereits seit einigen Jahren die Erweiterung des Bauhofes. Für dieses Bauvorhaben brauchte es eine positive Stellungnahme der Wildbach- und Lawinenverbauung. Die alten Gebäude waren nicht mehr zeitgemäß und wurden daher abgerissen. Im ersten Abschnitt wurden Großgaragen für die wichtigsten Fahrzeuge und Geräte errichtet. Hangseitig wurde eine Großgaragen-Anlage mit sechs Garagenplätzen und einer Waschbox gebaut. Im zweiten Bauabschnitt folgten die Werkstätten (Tischlerei & Wasserabteilung) sowie diverse Lagerräume. Dieser Bauabschnitt wurde kürzlich fertiggestellt. Der Bau entspricht dem energieeffizienten Passivhausstandard und wurde mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Der dritte Bauabschnitt steht noch an. Sollte Budget übrig sein, werden zudem Aufenthaltsräume für die Mitarbeitenden realisiert.

Fotos: Agentur CN12 Novak

Statisch-konstruktive Gesamtbearbeitung

Planung Örtliche Bauaufsicht

Tel.: +43-5445-6546 Mobil: +43-664-5420895 Mail: rainer@statik-zangerle.at Web: www.statik-zangerle.at

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