Standortpotenziale Lausitz. Studie im Auftrag der Zukunftswerkstatt Lausitz (ZWL)

Zusammen mit Kollegen der Fakultät IV an der BTU sowie der TU Dresden wurde im Auftrag der Zukunftswerkstatt Lausitz eine Studie zu “Standortpotenzialen der Lausitz” erarbeitet und präsentiert. Die Studie schließt eine tiefe Analyse des Wirtschaftsraumes Lausitz, sowie Botschaften und Handlungsempfehlungen ein, insbesondere mit Rückblick auf den kontinuierlichen Abbau der Beschäftigung in der Braunkohleindustrie. Da durch diesen weitgehend politisch initiierten Strukturwandel die Lausitz einen Kern ihrer industriellen Identität verliert, liefert die Studie eine detaillierte Befassung mit wirtschaftlichen und räumlichen Potentialen der Region, aufgrund deren erste neue Entwicklungsperspektiven formuliert wurden.

Basierend auf der Verarbeitung der erheblichen Datenmenge, sowie Interviews und einer Reihe von Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern der ZWL-Mitglieder, wurden akute Themen und Fragestellungen aufgeworfen, gegebene Fragestellungen präzisiert und die Perspektiven von Praktikerinnen und Praktikern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaftsförderung in der Region reflektiert und in die Zusammenschau eingebaut.

Die Studie beginnt mit einer überblicksartigen Bestandsaufnahme der aktuell vorliegenden Gutachten zur Lausitz, und, soweit es die Datenlage erlaubt, einen möglichst feinkörnigen Überblick über die aktuelle Situation der Lausitz und ihrer Teilräume. Zu den behandelten Themen gehören die Bereiche Wirtschaftsstruktur und Wertschöpfung, Arbeitsmarkt, sowie Infrastruktur und Lebensraum. Es folgen eine Analyse der Integration und Kooperationsmöglichkeiten im Dreiländereck sowie der Erreichbarkeit der relevanten Märkte aus der Region und der regionsüberschreitenden Beziehungen. Darauf aufbauend werden die endogenen Potentiale der Lausitz und ihrer Teilräume analysiert, Erfahrungen angesichts der Strukturpolitik in einzelnen anderen deutschen Regionen diskutiert, und zusammenfassend Handlungsempfehlungen und die Ansätze für die weitere Forschung dargestellt.

Hinsichtlich der räumlichen Entwicklung weist die Studie auf die Konzepte wie ‚Ankerstädte‘, ‚Provinzstädte‘, ‚versteckte Perlen‘ oder ‚Regiopolen’ hin. Diese Konzepte können auf die Lausitz übertragen werden, um den Untersuchungsraum Lausitz weiter auszudifferenzieren und in sich homogenere Teilräume zu identifizieren. Die kleineren und größeren Städte wirken nicht nur als lebendige Lebensstandorte in eher dünn besiedelter Region, sondern können durch eine standörtlich gebündelte Infrastruktur und die Konzentration von Bevölkerung und Wirtschaft positive Skaleneffekte erzeugen und somit „Auffangwirkungen“ auf angrenzende Räume ausüben.

Eine Zusammenfassung findet sich hier:

https://zw-lausitz.de/fileadmin/user_upload/01-content/03-zukunftswerkstatt/03-presse/pm2019/studie_standortpotenziale-lausitz-zwl.pdf