Seit 1936 im Geschäft
Schuhladen Schuster in Wellheim: Mit bequemen Schuhen auf dem richtigen Weg

22.07.2023 | Stand 13.09.2023, 6:46 Uhr

Petra Schuster-Hattwig zeigt ihre riesige Auswahl an Kinderschuhen. Auch hier legt sie wie bei allen ihren Produkten viel Wert darauf, dass sie individuell auf ihre Kunden angepasst werden. Foto: Bader

In der dritten Generation gibt es das bereits im Jahr 1936 gegründete Schuhhaus Schuster in Wellheim. Betrieben wird es jetzt von Petra Schuster-Hattwig und ihrer Tochter Nicole. Und wenn es nach den beiden geht, soll es das Geschäft noch lange geben.



Doch obwohl Schuster-Hattwig in dem Laden groß geworden ist, war es nicht selbstverständlich, dass sie ihn von ihren Eltern übernehmen wird. „Eigentlich hätte ich bei der Raiffeisen Bankkauffrau lernen sollen“, erzählt die heute 63-Jährige. Doch dann hatte die Bank aufgrund der wirtschaftlichen Lage kurzfristig einen Einstellungstop beschlossen und sie musste sich eine andere Ausbildungsstelle suchen. „Dann habe ich eben Großhandelskaufmann gelernt und bin 1978 doch noch in das Geschäft meiner Eltern eingestiegen.“

Betriebsberater für den richtigen Weg



Übernommen hat sie das Schuhhaus schließlich 1999. Und sie wusste, dass sie den Laden verändern muss, um ihn in dem vergleichsweise kleinen Ort zu halten. „Das Kaufverhalten der Leute ändert sich, man muss sich etwas einfallen lassen, wenn man ein solches Geschäft weiterführen will.“ Und sie hat sich mit Betriebsberatern zusammengesetzt, um den richtigen Weg zu finden. Erfolgreich, wie sich später herausstellen sollte. „Wir haben schicke Schuhe, aber unser Augenmerk liegt nicht darauf, einfach immer die neuesten Modelle zu haben, sondern darauf, wirklich bequeme Schuhe anzubieten.“ Und zu bequemen Schuhen gehören für sie zum Beispiel auch orthopädische Einlagen. „Wir arbeiten dafür extra mit einem Orthopäden zusammen, der die Schuhe genau auf den jeweiligen Kunden anpasst“, berichtet sie. Und sie hat sich neben der normalen Angebotspalette eines Schuhhauses auch noch auf Wander- und Kinderschuhe spezialisiert. Über zu wenig Besucher kann sie sich seitdem nicht mehr beklagen. „Mein Kunden kommen aus einem Umkreis von 40 Kilometern zu uns“, sagt Schuster-Hattwig.

Kunden weit über Gemeindegrenzen hinaus



„Aus Donauwörth, aus Karlshuld, aus Rain am Lech und Ingolstadt.“ Werben muss sie für ihren Laden kaum noch. „Wir haben eine Homepage und ich bin auf Facebook sehr aktiv“, sagt sie. Der Rest ist dann wohl Mundpropaganda. „Ich habe sehr viele Stammkunden. Inzwischen sogar unter den Touristen, die regelmäßig in unsere Gegend kommen.“ Der Entschluss, sich ganz den bequemen Schuhe zu widmen, hat sich also bewährt. „Man muss sich eben eine Nische suchen“, sagt Schuster-Hattwig. Ihre Tochter, die schon lange im Geschäft mitarbeitet, soll den Laden einmal erfolgreich in die vierte Generation führen. „Es ist gedacht, dass es weitergeht, und es wäre schön, wenn es weitergeht.“

EK