Ulrike Bintakies staunte nicht schlecht, als sie am ersten Tag des neuen Jahres morgens zu ihrer Hunde-Runde durch die Innenstadt aufbrach: „Ich habe lauter junge Menschen gesehen, die den ganzen Silvestermüll aufgesammelt und in Säcke gepackt haben.“ Als sie die Jugendlichen ansprach, erfuhr sie, dass es Mitglieder der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde waren, die nach zweijähriger Pause wegen Corona und damit einhergehendem Böllerverbot wieder ihre traditionelle Putzaktion starteten.
Wie Omar Ayaz Ahmad, Generalsekretär der religiösen Gemeinschaft in Recklinghausen, mitteilt, trafen sich mehr als 45 junge Mitglieder der Gemeinde früh um 6 Uhr, um nach einem Gebet und einer Neujahrsansprache mit Kehrbesen und Müllsäcken auszuschwärmen. Drei Stunden lang waren die Jugendlichen rund um die Innenstadt unterwegs. Am Ende kamen 60 Säcke mit Böller- und Feierüberresten zusammen. Allein rund ums Rathaus füllte der Müll nach Angaben von Omar Ayaz Ahmad 25 Säcke, am Altstadtmarkt waren es 20, weitere 15 Beutel brachte die Sammelaktion auf den Fußwegen in der Innenstadt und am Kirchplatz ein. Abgerundet wurde die Aktion durch ein gemeinschaftliches Frühstück.
„Mit der Aktion möchten die Jugendlichen ein Zeichen für bürgerschaftliches Engagement setzen und ihre Verbundenheit zum Heimatort ausdrücken“, erklärt Omar Ayaz Ahmad. Und Ulrike Bintakies war voll des Lobes: „Diese jungen Menschen haben meine Hochachtung – die Innenstadt war nach der Aktion wieder picobello sauber.“
